BR-KLASSIK

Inhalt

Dienstag, 28.06.2022

20:05 bis 22:00 Uhr

BR-KLASSIK

zur Übersicht
Heinrich Schütz Portrait | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

FESTSPIELZEIT Musikfest Eichstätt

Heinrich Schütz: "Dafne"

395 Jahren nach ihrer Uraufführung konnte man sie beim Musikfest Eichstätt endlich wieder hören: Heinrich Schütz‘ Oper Dafne. Das heißt - was die Originalklang-Ensembles "Musica Fiata" und "La Capella Ducale" sangen und spielten, war sicher nicht das, was die Hochzeitsgesellschaft im Jahr 1627 sah, als Sophie Eleonore, die älteste Tochter des Kurfürsten Johann Georg I., mit dem Darmstädter Landgrafen Georg II. verheiratet wurde.
Das Eichstätter Publikum sah eine Rekonstruktion der Oper, für die Roland Wilson verantwortlich zeichnet. Die Liste der verschollenen Werke von Heinrich Schütz ist leider lang; und darauf findet sich eben auch die vermutlich erste deutschsprachige Oper: Dafne. Roland Wilson ist ein wahrer Experte für die Musik von Heinrich Schütz, dem bedeutendsten Komponisten des deutschen Frühbarocks, und Wilson vergleicht diese knifflige Aufgabe, passende Musik zum (glücklicherweise) erhaltenen Libretto von Martin Opitz zu finden, gern mit einem Sudoku, bei dem nicht eine einzige Zahl vorgegeben ist.
Mit dieser Rekonstruktion der "Dafne" können wir eine ganz neue Seite an Heinrich Schütz entdecken: war er bislang hauptsächlich als Komponist von geistlichen Werken auf höchstem Niveau bekannt, so lässt sich Schütz nun auch als Schöpfer einer sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Oper wahrnehmen.

Musica Fiata
La Capella Ducale
Zink und Leitung: Roland Wilson
Aufnahme vom 8. Mai 2022

    AV-Player