Bildquelle: Marino Thordacius
Island ist ein Land wilder Natur: Die Berge, die Weite, Einsamkeit und Dunkelheit der Insel lassen eine besondere musikalische Atmosphäre entstehen. Das abgeschiedene Leben, die Kultur mit ihrer Mythologie und die herbe Schönheit der Natur geben der isländischen Musik eine ganz besondere Identität und Intensität. Davon weiß der 30jährige Komponist Ólafur Arnalds sehr eindringlich zu erzählen. Früher spielte er in Rock- und Hip-Hop-Bands, machte laute Musik einer "lauten Teenager-Welt". Seit einigen Jahren entschleunigt und besänftigt er seine Klangwelten, baut auf Minimal-Art und möchte mit "möglichst reduzierten Mitteln möglichst intensive Ergebnisse" erzielen.
Ólafur Arnalds "Island Songs" sind das Ergebnis einer Entdeckungsreise durch das eigene Land. Über mehrere Wochen hinweg reiste der Komponist mit einem Aufnahme- und Kamera-Team durch Island, besuchte Musiker und Persönlichkeiten seiner Heimat, mit denen er jeweils eine Woche lang arbeitete und das Ergebnis in Ton und Bild festhielt. Daraus entstanden insgesamt sieben Porträts der ungewöhnlichen Art; z.B. traf er Einar Georg Einarsson, Islands größten noch lebenden Dichter, dessen selbstrezitierte Gedichtzeilen die "Island Songs" eröffnen.
Die Musik, die Arnalds erfindet, kommt weitgehend ohne Worte aus, passt in die Kategorie "schön bis betörend" und schenkt uns "Höreinblicke" in ein Land, dessen Künstler der Welt viel zu schenken haben....