Spielfreude und die Lust am Ausprobieren: auf seinem dritten Album liefert das französischen Frauenensemble wie gewohnt ab.
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Auf seinem Debütalbum vor rund zehn Jahren hatte das französische Frauenensemble Les KapsberGirls das Werk des italienischen Komponisten Hieronymus Kapsberger in den Mittelpunkt gestellt und sich auch gleich nach ihm benannt. Das zweite Album widmete sich der französischen Hofmusik und es war zum Verlieben! Nie hat Elisabeth Jacquet de la Guerre spritziger und gegenwärtiger geklungen. Jetzt also der dritte Streich.
"Vox Feminae" heißt das Album und diesmal sind jede Menge zum Teil unbekannte Barock-Komponistinnen dabei: Lucia Quinciani zum Beispiel oder Francesca Campana. Barbara Strozzis "Che si può fare" dagegen ist ja schon fast zu einem Klassiker avanciert. Originell auch das kämpferische "Ad armas" von Isabella Leonarda. Alles natürlich virtuos und lebendig interpretiert und dabei so unmittelbar aufgenommen, dass man das Gefühl hat, die fünf Damen geben ein Wohnzimmerkonzert:
Ihre intuitive Herangehensweise, die Dynamik und rhythmische Durchlässigkeit, die Beweglichkeit und Expressivität der Gesangsstimmen und die Lust am Verzieren und Dekorieren, all das macht den Sound der Kapsber'Girls besonders.Der Namensgeber des Ensembles Hiermonymus Kapsberger darf trotzdem nicht fehlen. Im Booklet-Text bezeichnen die Musikerinnen ihn charmant als ihre erste große Liebe. In seinen Tanzsätzen überzeugen die Kapsber'Girls über der groovenden Baseline der Bassgambe auch instrumental. Das Ensemble bastelt hörbar an einem ganz eigenen, unverwechselbaren Sound. Und der macht Lust auf mehr!
Les Kapsber'Girls
Alice Duport-Percier (Sopran), Axelle Verner (Mezzo-Sopran), Garance Boizot (Gambe), Pernelle Marzorati (Harfe), Albane Imbs (Theorbe, Barockgitarre, Leitung)
Label: alpha
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 23. März 2025, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK