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Monteverdis Sohn wird verhaftet Der Komponist ist entsetzt

Venedig, 18. September 1627: Claudio Monteverdi ist schockiert über die Inhaftierung seines Sohnes Masimiliano. In Mantua hat die Inquisition den jüngsten Sohn des venezianischen Kapellmeisters verhaftet. Die Anklage ist absurd, aber dennoch ernst zu nehmen und gefährlich.

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Auch wenn er in einem Brief an den Herzog von Ferrara mit untertäniger Zurückhaltung von einem "Missgeschick" berichtet, das ihn "zwei Tage nicht komponieren ließ", so ist es doch ein Vorfall, der Claudio Monteverdi bis ins Mark erschüttert. In Mantua hat die Inquisition den jüngsten Sohn des venezianischen Kapellmeisters verhaftet, einen promovierten Arzt, auf den der "ruhmreiche" Maestro so stolz ist.

Monteverdi leidet mit seinem Sohn

Die Anklage ist absurd, aber dennoch ernst zu nehmen und gefährlich: Masimiliano Monteverdi soll ein indiziertes, medizinisches Buch gelesen haben, heißt es. So droht dem 23- jährigen ein Gerichtsverfahren, zu dessen "Wahrheitsfindung" Folter zählt, und an dessen Ende drakonische Strafen und der Verlust von Ansehen und Existenz stehen können. "Gleichwohl erfüllt Angst sein Herz mit Schrecken, und ihr, hochverehrter Herr, mögt mir glauben, es vergeht kaum ein Tag, an dem Masimiliano nicht weint und zutiefst verzweifelt ist". Claudio Monteverdi leidet mit: Wie so oft in seinem Leben scheint das "üble Schicksal" ihm und seiner Familie "einen gewaltigen Streich" gespielt zu haben.

Das Verhältnis zu seinem Sohn ist eng

Der Vorwurf belastet den Komponisten umso mehr, da das Verhältnis zwischen ihm und seinen zwei Söhnen Francesco und Masimiliano ungewöhnlich eng ist. Seit dem frühen Tod seiner Frau ist Monteverdi "alleinerziehend". Mit beachtlichem Erfolg: Masimiliano hat in Bologna Medizin studiert und sich anschließend in Mantua niedergelassen, dort, wo sein Vater einst als Hofkapellmeister den "Orfeo" geschrieben hatte. Die Praxis des jungen Dottore floriert, bis er ins Visier der Inquisition gerät.

Das Verfahren zieht sich lange hin

Obwohl sich Monteverdi sofort an alte, einflussreiche Freunde in Mantua wendet, zieht sich das Verfahren überraschend lange hin. Massimiliano wird gegen Kaution entlassen, dann erneut verhaftet. Erst ein dreiviertel Jahr später, im Sommer 1628, darf der besorgte Vater aufatmen. Gegen eine Zahlung von "Sühnegeld" stellt die Inquisition das Verfahren ein.

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Monteverdi 'Toccata da L'Orfeo' - Scala - Dir. Alessandrini | Bildquelle: madreselva75 (via YouTube)

Monteverdi 'Toccata da L'Orfeo' - Scala - Dir. Alessandrini

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Sendung: "Allegro" am 18. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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