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Die Uraufführung des "Donauwalzers" Der erste Schlager der Musikgeschichte

Wien, 15. Februar 1867. Ein Meisterwerk wird geboren, das bei keinem Neujahrskonzert fehlen darf und auch aus der Ballsaison nicht wegzudenken ist: der Donauwalzer von Johann Strauß Sohn. Seine Uraufführung findet während eines Faschingskonzerts im Dianabad statt.

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(Bild: Das Dianabad in Wien als Ballsaal um 1850)

Es ist 23 Uhr abends. Im Schwimmbad an der Oberen Donaustraße 93 haben sie das Becken zugedeckt. Heute wird gefeiert und nicht geschwommen im Saal des Dianabades: Der Wiener Männergesang-Verein hat zum Faschingskonzert eingeladen. Der zweite Teil des fünfstündigen Konzerts beginnt mit einer neuen Komposition von Johann Strauß Sohn – dem "Donauwalzer".

Erst nach dem Krieg denkt Strauß an heitere Musik

Eigentlich soll Strauß schon 1866 einen Chor-Walzer für den Wiener Männergesang-Verein komponieren. Doch der Preußisch-Österreichische Krieg kommt dazwischen. Eine Zeit, in der Strauß keine heitere Musik schreiben will. Erst nach dem Friedensschluss im Oktober hat er den Kopf wieder frei und komponiert die Instrumentalfassung des "Donauwalzers".

Ein Walzer gegen die Trübseligkeit

Anschließend setzt sich Polizeikommissar Josef Weyl an seinen Schreibtisch und überlegt sich einen Text zu der Musik. Er ist der Hausdichter des Wiener Männergesang-Vereins und will aus dem "Donauwalzer" einen närrischen Walzer machen. Schließlich geht es ja um ein Faschingskonzert. Da im Fasching 1867 die Folgen des Krieges noch allgegenwärtig sind, schreibt Weyl:

"Drum trotzet der Zeit!
O Gott, die Zeit!
Der Trübseligkeit.
Ah! Das wär'g'scheit!
Was nutzt das Bedauern,
Das Trauern,
Drum froh und heiter seid!"

Das Publikum ist begeistert

Die Leute im Saal des Dianabades sind begeistert – und das, obwohl der "Walzerkönig" selbst gar nicht anwesend ist. Der hat an diesem Abend Wichtigeres vor: einen Auftritt am kaiserlichen Hof. Deshalb dirigiert der Chorleiter des Männergesang-Vereins, Rudolf Weinwurm, seinen Chor und die Kapelle des Infanterie-Regimentes Nr. 42. Für seine neue Komposition bekommt Strauß einen Golddukaten vom Gesangverein.

Die Eröffnungsnummer der zweiten Abtheilung war ein entschiedener Schlager.
Neues Fremden-Blatt vom 17. Februar 1867

Auch Brahms liebte den "Donauwalzer"

Erst ein paar Wochen später wird Johann Strauß Sohn seinen Schlager höchstpersönlich in der Orchesterfassung bei der Karnevalsrevue im Wiener Volksgarten dirigieren. Seitdem ist der "Donauwalzer" aus dem Konzertleben nicht mehr wegzudenken und wurde von vielen Komponisten bewundert. Johannes Brahms soll das Thema auf eine Serviette notiert und darunter geschrieben haben: "Leider nicht von mir."

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The Blue Danube by Johann Strauss II - An der schönen blauen Donau Waltz, Op. 314 | Bildquelle: Akademia Filmu i Telewizji (via YouTube)

The Blue Danube by Johann Strauss II - An der schönen blauen Donau Waltz, Op. 314

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 12:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 15. Februar 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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