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Der Tänzer Gene Kelly Leichte Beine – strenges Ethos

Pittsburgh, Pennsylvania, 23. August 1912 – der Tänzer, Sänger, Schauspieler, Regisseur und Choreograph Eugene Curran Kelly wird geboren. Er gilt als der erste Blue-Collar-Filmstar, also als das erste Filmidol der Traumfabrik Hollywoods, mit dem sich auch der amerikanische Fließband-Arbeiter, der einfache Angestellte, der Soldat identifizieren konnte. Gene Kellys Tanzstil wirkt spontan und ungekünstelt, dabei war er ein Perfektionist, der sich und seinen Co-Stars alles abverlangte. Mit dem Tanzen hat eigentlich nur angefangen, weil das den Mädchen gefiel.

Gene Kelly in "Invitation To Dance", USA 1954 | Bildquelle: picture-alliance

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Als Gene Kelly für die Kameras durch den Regen tanzt und dabei "Singin in the Rain" trällert, müsste er eigentlich wegen seines hohen Fiebers im Bett liegen. Doch weil Kelly nicht nur die Hauptrolle in dem legendären Film-Musical spielt, sondern auch noch Co-Regisseur ist und Teile der Choreographie übernimmt, kämpft er sich mit über 39 Grad hohem Fieber ans Set und lässt sich für die zentrale Szene von "Du sollst mein Glücksstern sein" mit eiskaltem Wasser übergießen. In den Drehpausen legt er sich zum Trocknen in die kalifornische Sonne.

Kelly hatte ein strenges Ethos

Gene Kelly ist berühmt für sein strenges Arbeitsethos – und bei Kolleginnen und Kollegen deswegen geschätzt, aber durchaus auch gefürchtet, erinnert sich seine Tochter Kerry. Aber: die harte Arbeit mit Gene Kelly habe sich auch immer gelohnt.

Gute Tänzer waren immer gefragt

Gene Kelly wird als Eugene Curran Kelly in eine irisch-stämmige Familie in Pittsburgh geboren. Als Kind schickt ihn die Mutter in die Tanzstunde – was er vehement ablehnt, schließlich will er einmal Baseballstar werden. In der Highschool geht ihm dann langsam auf, dass das Tanzen durchaus auch Vorteile bringt – vor allem bei den Mädchen: "Gute Tänzer waren immer gefragt – vor allem bei den Mädchen …".

Kellys typisch amerikanischer Tanzstil

Nach dem Börsencrash von 1929 treten Gene und sein Bruder Fred als Tanzduo auf, um die Familie finanziell über Wasser zu halten. An der Uni wird Kelly dann Teil der Theatergruppe, lässt sein Jurastudium sausen und arbeitet als Tanzlehrer. Der Durchbruch kommt 1940, als ihn der Hollywood-Mogul David O. Selznick in New York im Musical "Pal Joey" tanzen sieht. Selznick nimmt ihn unter Vertrag, sein erster Film an der Seite mit Judy Garland wird zum Erfolg. Es ist der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere, Gene Kelly dreht Klassiker wie "Ein Amerikaner in Paris", "Heut gehn wir bummeln", "Hello Dolly" und eben "Singin‘ in the Rain", welches bis heute als das vielleicht beste Filmmusical überhaupt gilt. Seine Art zu Tanzen und die Kunstform Tanz auf der Leinwand darzustellen, wirkt bis heute nach. Gene Kelly beschrieb seinen Tanzstil als typisch amerikanisch: "Ich wollte einen eigenen Stil kreieren – und ich habe immer gesagt, dass es ein amerikanischer Stil ist."

"Singin' in the Rain"

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Singin' in the Rain (Full Song/Dance - '52) - Gene Kelly - Musical Romantic Comedies - 1950s Movies | Bildquelle: Turner Classic Movies (via YouTube)

Singin' in the Rain (Full Song/Dance - '52) - Gene Kelly - Musical Romantic Comedies - 1950s Movies

Was heute geschah

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Sendung: "Allegro" am 23. August 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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