Chelsea, 12. Juni 1941. Der Pianist Chick Corea wird geboren. Er war einer der ganz großen Jazzpianisten seit den frühen 1970er-Jahren. Sein Name klang spanisch: Armando Anthony Corea, genannt "Chick". Und auch seine Musik klang spanisch. Doch das hatte nichts mit der Herkunft seiner Familie zu tun. Am 12. Juni 1941 wurde Armando Anthony Corea in Chelsea, Massachusetts, geboren. Und machte bis zu seinem Tod 2021 eine konstante Weltkarriere. Er gewann 27 Grammys.
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"Spain" hieß sein berühmtestes Stück: Töne, so markant und typisch wie nur wenige andere. Es ist seine Kennmelodie. Ein großer Klassiker des Jazz und darüber hinaus.
1972 war das. Jazz, der sich zur Weltmusik weitete. Mit spanischem Temperament. Und mit locker servierter Vertracktheit. "Return To Forever" hieß diese Band sehr poetisch und voll schillernder Bedeutung. Der Bandleader, Komponist und Tastenspieler: Armando Anthony Corea. Nicht nur seine Musik, auch sein Name klang spanisch. Er war aber Amerikaner mit italienischen Wurzeln. Corea sagte in einem BR-KLASSIK-Interview: "Meine Großväter auf beiden Seiten stammten aus Catanzaro und aus Sizilien. Meine genetischen Wurzeln sind italienisch.”
Bildquelle: picture-alliance/dpa Aus Sizilien und Kalabrien also stammten Vorfahren von ihm. 1941 wurde Corea in Chelsea im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts geboren. Der Vater war Trompeter und Leiter einer Dixieland-Band, der Sohn begann schon mit vier Klavier zu lernen – anhand klassischer Stücke. Doch bald faszinierte ihn der Jazz. Er kam mit Musikern des Latin-Jazz in Berührung. Und hörte dann, wie er in dem BR-KLASSIK-Interview ebenfalls schilderte, den langsamen Satz aus dem "Concierto de Aranjuez" des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo in der berühmten Aufnahme des Jazztrompeters Miles Davis in der Bearbeitung von Arrangeur Gil Evans.
Diese Klänge prägten Chick Corea fortan. Noch im selben Jahrzehnt spielte er selbst beim Obermentor Miles Davis – von 1968 bis 1971, wobei er unter anderem auf dem bedeutenden frühen Rockjazz-Album "Bitches Brew" mitwirkte. Danach gründete ere die Band "Return To Forever". Er machte eine Traumkarriere mit Fusion-Jazz, Trio-Höhenflügen, Solo-Stücken und großen Duos mit Top-Kollegen wie Gary Burton und Bobby McFerrin. Mit McFerrin erschien nicht zuletzt das Album "Play" mit Aufnahmen von 1990, auf dem "Spain" als Duo-Stück enthalten ist. Mit Gary Burton verband Corea eine dauerhafte Zusammenarbeit, bei dem unter anderem die herausragenden Alben "Crystal Silence" (1973) und "In Concert, Zürich, October 28, 1979" (1980) entstanden. Mit Burton gastierte Corea unter anderem noch 2011 bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen.
Bildquelle: picture-alliance/dpa Corea, zu dessen besonders starken Werken auch die 1984 auf einem Solo-Album veröffentlichten "Children’s Songs" gehörten, gewann 27 Grammys, bei 71 Nominierungen. Er ist einer der Rekordhalter dieser begehrten Preise. Mitten im Revival seiner "Spanish Heart"-Musik – die auf ein berühmtes Album namens "My Spanish Heart" von 1976 zurückging – starb Chick Corea am 9. Februar 2021 an einer kurz zuvor diagnostizierten Krebs-Erkrankung. Mit 79 Jahren, nach vielen zeitlos schönen Tönen.
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Sendung: "Allegro" am 12. Juni 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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