Blackwood (Wales), 13. April 1941. Die Sopranistin Margaret Price wird geboren. Ursrpünglich wollte sie Biologielehrerin werden. Dass es dann doch anders kam, dafür ist ihr die Nachwelt großen Dank schuldig. Und auch dafür, dass sie ihre Stimme nie mit unpassenden Rollen überforderte.
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"Ich habe ein ganz spezielles System, neue Rollen zu lernen", beschreibt Margaret Price ihre Arbeitsweise. "Zunächst lese ich den Text, dann lese ich so viel wie möglich an Hintergrundinformationen. Und dann lerne ich die Worte durch die Musik." Berühmt und immer noch berühmter wird die britische Sopranistin Margaret Price mit Mozart. 1962 kam das Operndebüt, als Cherubino, daheim an der Welsh National Opera. Ein erster Erfolg. Ein Jahr später, wieder der Cherubino, am Royal Opera House in London. Eingesprungen für Teresa Berganza. Jetzt kennt sie ganz England. 1971, an der Oper Köln, dann eine umjubelte Donna Anna – spätestens da ist Margaret Price, die eigentlich mal Biologielehrerin werden wollte, in der ersten Sänger-Liga angekommen.
Die New Yorker Met, das Glyndebourne-Festival, die Salzburger Festspiele – viele Bühnen dürften sich über die lyrische Sopranistin mit dem Porsche-Faible freuen. Ganz besonders auch die Bayerische Staatsoper: München wurde der späteren "Bayerischen Kammersängerin" und geadelten "Dame" künstlerisch und privat eine zweite Heimat. Konstanze, Donna Anna, die Figaro-Gräfin, Fiordiligi, aber auch Verdis Elisabeth, Aida und Desdemona – für München und die internationale Opernwelt wurde Margaret Price mit ihrer ausgeglichenen, warm timbrierten Stimme und gesangstechnischen Makellosigkeit in den 70er- und 80er-Jahren zum Synonym für diese Partien.
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Dame Margaret Price; "Non mi dir"; DON GIOVANNI; Wolfgang Amadeus Mozart
An der Seite von René Kollo und unter dem genialen Carlos Kleiber sang sie in einer Studioproduktion die Isolde – so gut, dass ihr die Engagements für Bühnenauftritte reihenweise auf den Tisch flatterten. Margaret Price hat sie alle ausgeschlagen, um ihre Stimme nicht zu überfordern, und ist – wohl auch deswegen – eine der gefragtesten Mozart-Interpretinnen geblieben.
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Sendung: "Allegro" am 13. April 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK