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Potsdam, 14. Oktober 1843: Im Theater des Neuen Palais wird Felix Mendelssohn Bartholdys Bühnenmusik zum "Sommernachtstraum" uraufgeführt. Jahrelang schon kannte und liebte man die "Sommernachtstraum"-Ouvertüre Mendelssohns, als der preußische König, Friedrich Wilhelm IV., auf eine Idee kam: Das damals rund 250 Jahre alte Schauspiel Shakespeares sollte komplett mit Bühnenmusik Mendelssohns zum Besten gegeben werden! Der Komponist zögerte nicht lange, im Handumdrehen entstand ein Dutzend neuer Nummern.

Scheinbar schwerelos huschen Elfen und Feen im Dreiachteltakt über die Szene. Täppisch unbeholfen hingegen tanzen Rüpel: Aus dem Geigentutti ist ein stilisierter Eselsschrei zu vernehmen, im Stück dem verzauberten Handwerker Zettel zugeordnet. Für den Effekt sorgt ein gespreizter Intervallsprung, die fallende große None.

Wagners "Brautchor" vs. Mendelssohns "Sommernachtstraum"

Das Urbild aller musikalischen Festivitäten heiratswilliger Männer und Frauen ist für viele der Brautchor aus Wagners "Lohengrin", für viele andere jedoch der Hochzeitsmarsch aus Mendelssohns "Sommernachtstraum". Was in Kirchen noch heute jedes Wochenende auf der Orgel erklingt, schmettern ursprünglich Trompeten-Fanfaren mit vollem Orchester.

"Beziehungskisten" aus Tönen und Klängen

Am Ende des nächtlichen Reigens heiraten Hippolyta und Theseus, Hermia und Lysander, Helena und Demetrius. Anschauungsmaterial für Paare liefern zusätzlich Thisbe und Pyramus, Titania und Oberon. Mit mehr Leichtigkeit und doch auch Tiefgang als bei Mendelssohn können Töne und Klänge "Beziehungskisten" nicht spiegeln.

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Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum (Auszüge der Bühnenmusik) ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ Paavo Järvi

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Sendung: "Leporello" am 14. Oktober 2022 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK