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22. Dezember 1853 – Teresa Carreño wird geboren Kaiserin des Klaviers

Caracas, 22. Dezember 1853: Die Pianistin und Komponistin Teresa Carreño wird geboren. Franz Liszt fördert sie, Eugen d'Albert heiratet sie. Aber ihren Ruf als Pianistin erarbeitet sie sich selbst. Bis an ihr Lebensende bleibt sie künstlerisch tätig.

Bildquelle: BR/colourbox.com, Illustration: Christian Sonnberger/BR

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Klavierklimpernde Wunderkinder gibt es Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als genug. Aber nur wenige schaffen es, den großen Franz Liszt zu beeindrucken – so wie Teresa Carreño. Ihr legt er segnend die Hände auf.

Prophetische Worte von Liszt

"Meine kleine Teresita, Gott hat dir wohl das größte Geschenk gemacht, die Genialität. Arbeite, entfalte dein Talent, aber vor allem bleib dir selbst treu, und mit der Zeit wirst du eine von uns werden." Liszts Worte sollen Teresa ihr Leben lang begleiten. Sie geht ihren eigenen Weg – und wird so zur "Kaiserin des Klaviers". Das Geheimnis ihres Erfolgs ist ihr natürliches und zugleich sehr individuelles Spiel. Brillanz und feuriges Temperament treffen aufeinander, wie Originalaufnahmen aus späteren Jahren verdeutlichen.

Aufbruch nach Nordamerika

Teresa Carreño wächst zunächst in Venezuela auf. Ihre Familie ist eng verwandt mit Simon Bolivar, der die Befreiungskriege gegen die Spanier angeführt hat. Als sie neun ist, verlässt die Familie das vom Bürgerkrieg gebeutelte Land in Richtung Nordamerika. Dort bekommt Teresa Klavierunterricht von Louis Moreau Gottschalk. Er prägt sie auch kompositorisch. Ihr "Gottschalk Waltz" ist eine Hommage an ihren Lehrer.

Vier Hochzeiten, fünf Kinder

Den größten Teil ihrer Werke schreibt Teresa Carreño bis zu ihrem 15. Lebensjahr. Danach hat sie kaum noch Zeit zum Komponieren, reist von einer Konzertbühne zur nächsten und wird überall auf der Welt gefeiert. Nur in ihrer Heimat Venezuela hat Teresa Carreño es schwer – als geschiedene Frau. Sie heiratet insgesamt vier Mal, unter anderem ihren berühmten Kollegen Eugen d'Albert. Mit der Versorgung der fünf Kinder, die aus den Verbindungen hervorgehen, steht sie allein da. Nicht zuletzt ihretwegen bleibt Teresa Carreño zeitlebens künstlerisch aktiv. Ihr Credo fasst sie folgendermaßen zusammen: "Das Leben lässt uns nicht nur Freude erleben, sondern auch viel Leid, aber dies dient sehr oft dazu, den Charakter eines Musikers zu entwickeln, indem es ihn zwingt, in sich zu gehen und seine wahren Ziele zu entdecken."

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Ballade No. 1 in G Minor, Op. 23 (Welte-Mignon piano roll recording) | Bildquelle: Teresa Carreño - Topic (via YouTube)

Ballade No. 1 in G Minor, Op. 23 (Welte-Mignon piano roll recording)

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 22. Dezember 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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