BR-KLASSIK

Inhalt

ARD-Musikwettbewerb 2022 – Streichquartett "Egal wie weit wir kommen, wir haben unsere Arbeit gemacht"

17 sind angetreten, zehn Ensembles sind noch im Rennen: Halbzeit beim ARD-Wettbewerb in der Kategorie Streichquartett. Zeit also für eine kleine Zwischenbilanz. Reporter Ulrich Möller-Arnsberg begleitet den Wettbewerb für BR-KLASSIK.

Das Quatuor Confluence beim ARD-Wettbewerb 2022. | Bildquelle: Birkenholz

Bildquelle: Birkenholz

Die Rollen in einem Streichquartett sind klar verteilt. Obwohl – nicht immer. Beim Quartett Hana wechseln sich Gyurim Kwak und Fuga Miwatashi an der ersten und zweiten Violine ab. Die eine kann besser bei den Wiener Klassikern führen, die andere bei zeitgenössischen Werken. "Wir haben verschiedene Vorteile, und Nachteile auch", erklärt Miwatashi lachend. Und sie haben das Glück, ergänzt Bratschistin Emiko Yuasa, mit dem estnischen Cellisten Johannes Välja zusammenzuspielen.

Wir haben verschiedene Vorteile, und Nachteile auch.
Fuga Miwatashi vom Quartett Hana

Gefunden haben sich die vier beim gemeinsamen Studium an der Münchner Musikhochschule. "Wir haben alle hier in München Solo studiert. Und vor einem Jahr wollten wir Quartett spielen und wurden in die Quatuor Ebene-Akademie aufgenommen. So ist das entstanden", erklärt Yuasa. Nach ihrer aufregenden Szymanowski-Interpretation aus der ersten Runde finden sich die Quartett-Youngsters im zweiten Durchgang wieder – neben schon erfahreneren Kollegen wie dem Chaos String Quartet aus Wien oder dem Barbican Quartet aus London.

Ligeti ist bei den Streichquartetten am beliebtesten

Beliebtestes Stück der derzeit laufenden zweiten Runde ist György Ligetis erstes Streichquartett. Oliver Wille, Geiger im Kuss Quartett und Mitglied der siebenköpfigen Jury begrüßt das. Gerade die jungen Quartette könnten an diesem Stück wachsen. "Wir haben jetzt eine Auswahl von zehn Quartetten. Einige sind sehr wettbewerbserfahren. Andere sind neu auf diesem Parkett. Und jetzt wird es in den nächsten Runden darum gehen: Wie bewähren sie sich? Das wird sicher sehr spannend!"

Mehr vom ARD-Wettbewerb 2022

Die Flöten stehen schon vor dem Finale. Lesen Sie hier unser Porträt der drei Glücklichen, die um die Plätze auf dem Treppchen konkurrieren.

Beim Barbican Quartet sind die Rollen der Geigen klar verteilt. Kate Maloney ist eine überzeugte Zweite. Sie wisse, dass in anderen Ensembles die Rollen getauscht würden, aber sie selbst liebe die Position der zweiten Geige. "Du hast nicht den Druck der Führung und du bist ein wichtiger Part für den Zusammenhalt der Gruppe. Ich liebe es!"

Ich liebe es!
Kate Maloney über ihre Rolle als zweite Geigerin beim Barbican Quartet

Das Ziel ist klar: Finale. Aber das ist natürlich auch Glücksache, sagt Kate, zuckt mit den Schultern und zieht schmunzelnd die Augenbrauen hoch. Auch Cellist Johannes Välja vom Quartett Hana bleibt gelassen. Er freue sich einfach darüber, überhaupt hier zu spielen. "Egal wie weit wir kommen, wir haben unsere Arbeit gemacht. Wir freuen uns, wenn wir wieder auf die Bühne dürfen."

Sendung: "Leporello" am 6. September ab 16:00 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

    AV-Player