BR-KLASSIK

Anlässlich des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November haben die Berliner Opernhäuser und Orchester einen gemeinsamen Aufruf gegen Antisemitismus und Hass veröffentlicht. Die sechs Institutionen, darunter die Berliner Philharmoniker, die Staatsoper Unter den Linden und das Konzerthaus Berlin, plädieren für ein friedliches Miteinander.

Die großen Berliner Orchester und drei Opernhäuser Berlins haben einen Aufruf gegen Antisemitismus und Hass verfasst. Darin betonen sie die Wichtigkeit, Kontroversen "auch in aufgewühlten Zeiten" gewaltfrei und mit Toleranz auszutragen. "Diese Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts ist derzeit bedroht," heißt es im Schreiben.

Berliner Häuser verurteilen den Angriff der Hamas auf Israel

Den Angriff der Hamas auf Israel benennen die Institutionen als Terror, "dessen Brutalität uns erschüttert und der durch nichts zu rechtfertigen ist." Die Folge des Krieges sei eine humanitäre Katastrophe im Nahen Osten, die zu einer Unzahl ziviler Opfer führe. "Ihnen allen, auf israelischer wie auf palästinensischer Seite, gilt unser Mitgefühl und unser Gedenken," heißt es in der Stellungnahme aus Berlin, die sich auch auf die Rolle und Verantwortung der Stadt bezieht.

"Als Hauptstadt Deutschlands und Heimat von renommierten Opernhäusern und Orchestern ist Berlin weltweit ein Symbol für Offenheit, Freiheit und Toleranz." Dass Jüdinnen und Juden in Berlin bedroht werden, dass auf Demonstrationen die Auslöschung Israels propagiert werde, sei völlig inakzeptabel, so der Wortlaut.

Gerade jetzt müsse man sich an das vielfach zitierte "Niemals wieder!" erinnern und Antisemitismus in Berlin und Deutschland mit aller Entschlossenheit entgegentreten. Ähnlich wie wenige Tage zuvor die Deutsche Opernkonferenz, betonen auch die sechs Berliner Orchester und Theater die Verantwortung Aller: "Antisemitismus darf wie Rassismus und jede andere Form der Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir alle können hierzu einen Beitrag leisten."

Sendung: Leporello, 08.11.2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK