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Kritik – Wiederaufnahme von "Madame Butterfly" in Bregenz Puccini auf der Seebühne

Andreas Homokis Inszenierung von "Madame Butterfly" auf der Bregenzer Seebühne beweist auch im zweiten Jahr, dass weniger Show-Effekt und Bombast durchaus mehr Opern-Effekt haben kann. Bei besten Wetterbedingungen überzeugt die diesjährige Premiere des Puccini-Hits unter der gefühlvoll-energischen Stabführung von Enrique Mazzola mit einer herausragenden Barno Ismatullaeva in der Titelrolle.

Szene aus "Madame Butterfly" bei den Bregenzer Festspiele 2023 | Bildquelle: Reuters (RNSP)

Bildquelle: Reuters (RNSP)

Das ästhetische Zusammenspiel von Lichtregie und Videoprojektionen auf dem sich in den Bodensee wellenden, weißen Blatt Papier der Bühne von Michael Levine schafft eine traumhaft-nostalgische Atmosphäre. Die beleben die streng im Stil des japanischen Kabuki-Theater choreografierten Chören und Tanzgruppen auf wundersam zart im Sommerwind wehende Weise. Poesie fürs Auge und zu Tränen rührender Verismo für die Ohren kombinieren sich in dieser Bregenzer Butterfly-Premiere unter Idealbedingungen mit Idealbesetzung zu einem überzeugenden Gesamtkunstwerk, das auch Open Air-Skeptiker zu berühren weiß.

Weniger Show-Effekte als in Bregenz üblich

Einzig die sehnlichst erwartete Ankunft des amerikanischen Kriegsschiffes in Nagasaki hätte vielleicht angesichts der Möglichkeiten etwas üppiger ausfallen können, als das symbolisch auftauchende Papierschiffchen, aber der echte Dampfer für die Festspielgäste legt dann ja sowie bald an. Diese Produktion setzt ganz bewusst auf weniger Show-Effekte als in Bregenz üblich, und umso wirkungsvoller ist das kurze Feuer-Finale zum tödlichen Schluss. Feuchte Augen glitzern da wie der mittlerweile schwarze Bodensee.

Überzeugende Butterfly, energischer Puccini-Klang

Szene aus "Madame Butterfly" bei den Bregenzer Festspiele 2023 | Bildquelle: Bregenzer Festspiele/ Karl Forster "Madame Butterfly" in Bregenz | Bildquelle: Bregenzer Festspiele/ Karl Forster Barno Ismatullayeva als Butterfly überzeugt sowohl mit ihrem facettenreichen und samtigen Timbre, das ebenso hell und zerbrechlich wie dramatisch klingen kann. Mit Annalisa Stroppa als mitfühlender Suzuki und auch Brett Polegato als Konsul hat sie zwei wunderbare Dialogpartner, und ihr treuloser Amerikaner Pinkerton wird von Otar Jorjikia edel gesungen und sogar sympathisch verkörpert. Die Wiener Symphoniker unter Enrique Mazzola liefern aus dem Festspielhaus einen angenehm unsentimentalen, energiegeladenen Puccini-Klang mit Feingefühl für das Dialoghafte und die extremen Emotionen seiner Tonsprache.

Ausgefeilte Bühnen-Kunst auf der Bregenzer Seebühne

Die Soundanlage in Bregenz beweist einmal mehr ihren Ausnahme-Stellenwert, sodass sogar Open Air-Skeptiker sich getrost in die Hände der Toningenieure geben können. In dieser "Madame Butterfly" gelingt das Zusammenspiel von außergewöhnlichem Hör-Erlebnis mit Naturschauspiel und ausgefeilter Bühnen-Kunst besonders gut.

Sendung: "Allegro" am 21. Juli 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (4)

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Dienstag, 01.August, 19:57 Uhr

Weißing

M.B.

Regen hörte pünktlich 21.00 und fing 23.30 wieder an.Super Vorstellung. Kommen wieder

Dienstag, 01.August, 08:15 Uhr

Udo Krüger

29. Juli 2023

Trotz Regen ?? eine ausgezeichnete Aufführung und hervorragende Protagonisten

Montag, 31.Juli, 15:50 Uhr

Hans Debler

Madame Batterfly

Zwei Stunden am Stück - das geht gar nicht.Warum nicht wenigstens fünf Minuten zum Aufstehen?

Donnerstag, 27.Juli, 09:03 Uhr

Johannes Szafraniak

Madame Butterfly

Barno Ismatullayeva Hat mir trotz Kälte einen wunderschönen Abend geschenkt!

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