Musik für junge Menschen erlebbar machen, das ist wichtig für Katharina Müllner. Die österreichische Dirigentin ist auch studierte Musikerzieherin. Bei den Proben mit der Staatsphilharmonie Nürnberg hört deshalb auch eine Schulklasse zu.
Bildquelle: Carolina Frank
Wie Musik eine Gemeinschaft bereichern kann, erlebte Katharina Müllner schon während ihrer Schulzeit in Wien. Hier durfte sie - unterstützt durch einen engagierten Musiklehrer - bereits Chöre und Ensembles leiten. Ihre Leidenschaft fürs Dirigieren war geweckt.
Inzwischen ist Katharina Müllner eine gefragte Dirigentin. Nach drei Jahren Festanstellung am Landestheater Linz ist sie seit 2020 freischaffend tätig. "Es hat sich so ergeben, weil Angebote gekommen sind, die sich nicht mit einer fixen Stelle vertragen haben", erzählt Katharina Müllner im Interview mit BR-KLASSIK. Doch es sei auch ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, gibt die junge Dirigentin zu. "Das kalte Wasser war vor allem die Corona-Pandemie, die genau dann eingetreten ist, als ich freischaffend geworden bin. Aber es ist alles gut gegangen."
Momentan leitet Katharina Müllner an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf die Produktion "A kiss to the world". Zwischendurch macht sie einen Abstecher nach Bayern, um am 9. Februar mit der Staatsphilharmonie Nürnberg aufzutreten. Das Programm mit Werken von Luigi Boccherini, Wolfgang Amadeus Mozart und Walter Braunfels trägt den theatralischen Titel "Himmel und Hölle".
"Himmel und Hölle" heißt das 3. Philharmonische Konzert der Staatsphilharmonie Nürnberg. Auf dem Programm: Luigi Boccherinis Sinfonie Nr. 6 "La casa del diavolo", Walter Braunfels' "Don Juan" op. 34 und Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert KV 622. Solistin ist Shelly Ezra, die Leitung hat Katharina Müllner. Das Konzert findet am 9. Februar um 20 Uhr in der Nürnberger Meistersingerhalle statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Während Katharina Müllner mit dem Orchester probt, sitzt auch eine Schulklasse mit im Raum. "Ich finde es ganz wichtig, dass man die Proben öffnet, mit jungen Menschen musiziert und dass man sie in die Opernhäuser und Konzerthäuser holt", erklärt die Dirigentin. Ihre Leidenschaft für den Nachwuchs kommt nicht von ungefähr: Katharina Müllner hat neben ihrer Dirigierausbildung auch ein Lehramtsstudium in Musikerziehung und Psychologie/Philosophie abgeschlossen.
Ich finde es ganz wichtig, dass man mit jungen Menschen musiziert.
"Das Schöne für mich an der Musik ist, dass sie unmittelbar berührt." Das möchte Katharina Müllner jungen Menschen weitergeben. "Es ist nicht so wie bei einer wissenschaftlichen Vorlesung, wo man sehr viel Vorwissen haben muss. In ein Konzert setzt man sich einfach rein, genießt die Musik und denkt sich seinen eigenen Teil. Es muss ja nicht für jeden Menschen der gleiche Ausdruck in der Musik liegen."
Sendung: "Leporello" am 7. Februar 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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