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Sparpläne in Berlin Klassik-Stars protestieren

Der Kulturetat in Berlin soll in den kommenden Jahren eingeschränkt werden. Dagegen haben sich jetzt Künstlerinnen und Künstler der Hauptstadt in einem offenen Brief gestellt. Neben Daniel Barenboim und Kirill Petrenko haben dort auch Joana Mallwitz und Simon Rattle unterzeichnet.

Joana Mallwitz, Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin, dirigiert zur Eröffnung der Saison das Konzerthausorchester, September 2023 | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Hannes P Albert

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Hannes P Albert

Dem Berliner Kulturetat drohen teils drastische Einsparungen. Nun haben Kulturschaffende in einem offenen Brief gegen die angekündigten Sparmaßnahmen protestiert, darunter auch viele prominente klassische Musikerinnen und Musiker.

Protestieren: Barenboim, Rattle, Mallwitz

"Wir appellieren an Sie: Graben Sie der Kultur Berlins nicht das Wasser ab", heißt es in dem Brief, den auch Daniel Barenboim, Kirill Petrenko, Simon Rattle, Joana Mallwitz, Christian Thielemann und Rolando Villazón unterzeichnet haben. Berlin lebe von der Kultur, heißt es weiter, die Kultur bilde die Gesellschaft und schaffe Lebensqualität.

Mehrere Millionen sollen eingespart werden

Die schwarz-rote Berliner Landesregierung plant in den nächsten Jahren Einsparungen von mehreren Milliarden Euro im Landeshaushalt. Auch das Budget von Kultursenator Joe Chialo soll dafür gekürzt werden. Es war sogar eine Beendigung der Sanierung der Komischen Oper diskutiert worden. Für die Opern- und Konzerthäuser sowie die Theater sind eine solche Unsicherheit im Budget problematisch, relativ kurzfristige Einsparungen ebenfalls. Die Verträge und Spielpläne werden meist über Jahre im Voraus geplant und abgeschlossen.

Kultur als Standortfaktor in Berlin

Die Kultur sei ein wichtiger Standortfaktor für Berlin, heißt es in dem offenen Brief. Zudem mache der Kulturetat nur 2,1 Prozent am gesamten Senatshaushalt aus, "eine geringe Investition, die einen maximalen Imagegewinn für die Stadt Berlin generiert", argumentieren die Unterzeichnenden.

Sendung: "Leporello" am 25. September 2024 ab 8.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (5)

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Mittwoch, 02.Oktober, 14:29 Uhr

Fürstenberg

@Eckert

Dann bitte ich Sie doch, nicht nur davon zu reden, sondern ein solches Orchester auch zu finanzieren. Vom Konjunktiv ist noch kein Orchester finanziert worden. Und um eben die Kultur allen zu ermöglichen, bedarf es der staatlichen Zuschüsse.

Dienstag, 01.Oktober, 19:53 Uhr

josef wagner

weniger geld fuer kultur in Berlin

Wir hatten hier in Österreich auch so einen sogenannten Kulturminister, einen Mann mit Armutszeugnis fuer seine Bildung - nur ein wie wir in Wien sagen Pappenschlosser und dazu auch ungebildeter Gehilfe. Aber der bekam einen Sessel im Parlament. Schrecklich. Der konnte nicht 2 und 2 zusammenzaehlen. Die Nachwirkungen haben wir nach 6 Jahren noch immer

Montag, 30.September, 16:08 Uhr

Trappe

Eingeschränkte Sichtweise

Grundlegend beneidet uns die ganze Welt um unsere Kultur. Milliarden werden gerade unnütz woanders verpulvert. Das liegt natürlich auch an unzureichend qualifizierten Politikern. Mehr erspart man sich hierzu auszuführen.
Leider geht die Kultur in der Gesellschaft mitunter auch deswegen den Bach hinunter, weil die Theoretiker an Kultusministerien für Schulen Ganztagsmodelle entwickelt haben, so dass die Kinder keine ausreichende Zeit mehr zur Instrumentenförderung erhalten.
Aber:
Wird diese Kultur und Tradition einmal verloren gehen, ist sie gänzlich verloren!!! Es bedarf wieder Politikern, die das Geld richtig einsetzen. Unkulturelles Denken führt auch zu einer Verblödung.

Samstag, 28.September, 11:46 Uhr

Matthias Walter

Kürzung Kulturbudget

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

diese Diskussion und angedachte (wirre) Vorgehensweise ist leider fast so alt wie die Kirche und fußt immer (noch) auf dem grundlegenden Problem, dass Kunst und Kultur lediglich eine freiwillige und keine hoheitliche Aufgabe des Staates sind. Wie zurecht geschrieben wurde, prägt Kunst und Kultur in all seinen Facetten unsere Gesellschaft in einem wesentlichen Ausmaß, was wiederum der Anker dafür wäre bzw. sein müsste, diese Aufgaben endlich zur hoheitlichen Pflicht zu machen. Auf dieser Grundlage könnte der Kunstetat dann nicht einfach mehr nur unreflektiert gekürzt werden, um diese Mittel letztlich nur zu Gunsten der Erfüllung von hoheitlichen Pflichtaufgaben umzuverteilen. Herzliche Grüße aus Klagenfurt, Matthias Walter (Geschäftsf. Kaufm. Direktor Stadttheater Klagenfurt)

Donnerstag, 26.September, 21:33 Uhr

Günther Eckert

Einschränkung Kulturetat Berlin

Wer protestiert denn gegen die Einschränkung des Kulturetats in Berlin? Na klar, die Millionen-Verdiener!
Hier ist kein Neid. Ich gehöre zu den Gutverdienern und zu den Kulturliebhabern. Meinesgleichen könnten locker die Spitzenorchester usw. unterhalten. Warum sollen auch Geringverdiener mit ihrem Steuergeld für den Kulturetat aufkommen, von dem sie in der Regel nicht einmal profitieren?
Mag
Günther Eckert

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