15 Jahre Goethe-Institut Mongolei und zehn Jahre Musiklabor sind gleich zwei Gründe zum Feiern: Bei einem Festkonzert in der Hauptstadt der Mongolei, Ulan Bator, trat die von dort stammende Jazzpianistin und Komponistin Shuteen Erdenebaatar mit ihrer Band auf. Für viele junge Menschen dort ist sie ein Vorbild: Sie nahm als eine der ersten am Musiklabor teil und ging danach konsequent ihren Weg.
Bildquelle: Rentsendorj Bazarsukh / Goethe-Institut
Jazzpianistin Shuteen Erdenebaatar ist nach ihrem Konzert für das Goethe-Institut Mongolei tief gerührt. "In den ersten Reihen saßen viele junge Menschen, die sich von der Musik inspirieren ließen und so bewegt waren", sagt sie. Einige hätten ihr nach dem Konzert erzählt, dass ihr Weg ihnen Mut mache. "Sie sagten: Es hat eine geschafft, die vor uns war, und so schaffen wir das auch. Das war ein sehr emotionaler Moment." Außerdem habe sie sich gefreut, Lehrende von früher wieder zu sehen. "Das war ein krasser Flashback. Wenn man diesen Weg geht, merkt man gar nicht, wie weit man schon gegangen ist", sagt Erdenebaatar.
Das war ein krasser Flashback.
Bildquelle: Rentsendorj Bazarsukh / Goethe-Institut 2014 hat die 1998 in Ulan Bator geborene Musikerin im damals neugegründeten Musiklabor den Jazz für sich entdeckt. Erdenebaatar zog anschließend zum Studium nach Deutschland. Genau darauf zielte das Musiklabor: Eine Jazzausbildung in der Mongolei etablieren. Es brachte eine tolle Entwicklung in der Mongolei in Gang: einen Bachelor-Studiengang Jazz, den Fat Cat Jazzclub, eine spannende junge Jazzszene. Viele junge Musikerinnen und Musiker haben Erdenebaatars Entwicklung über Social Media genau verfolgt.
Die Bedeutung ihres Namens "Shuteen", auf Deutsch "Idol", sei Wirklichkeit geworden, erzählt der Leiter des Goethe-Instituts Mongolei, Leonhard Heydecker: "Shuteen ist definitiv ein Vorbild hier." Es sei mit vielen Hürden verbunden, in Deutschland studieren zu wollen, und nicht einfach, seine Heimat zu verlassen. Vorbilder, die zurückkehrten und einen Austausch ermöglichten, seien wichtig. "Das ist wirklich ein Ankerpunkt für viele junge Musikerinnen und Musiker."
Bildquelle: Rentsendorj Bazarsukh / Goethe-Institut Im Publikum sitzen auch Erdenebaatars Eltern. Sie hören ihre Tochter zum ersten Mal live. Auch viele Bekannte und Freunde sind gekommen, die Shuteen schon als kleines Mädchen kannten: "Wir warten seit Jahren auf sie. In unserem Herzen ist sie noch die Gleiche, sie ist noch unsere Shuteen", sagt eine Jugendfeundin und betont: "Sie ist so weit gekommen, wir sehen sie auf den großen Bühnen dieser Welt und jetzt wieder auf unserer. Wir wussten, dass sie ein unglaubliches Talent ist und dass sie es schaffen wird." Emotional ist der Abend auch für Shuteens Quartett. Für die Mitglieder ergänzt die Reise zu den Wurzeln der Bandleaderin ein fehlendes Puzzleteil. Komplimente nach dem Konzert verraten, dass die Musik beim Publikum sehr gut ankam.
Sendung: "Allegro" am 21. November 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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