Er gehört zu den erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart. Mit einem unfassbaren musikalischen Output. Gerade hat Hans Zimmer seinen zweiten Oscar gewonnen. Jetzt kommt er mit Band und Orchester in die Münchner Olympiahalle.
Bildquelle: Dita Vollmond
Allein der Output, den Hans Zimmer als Komponist hat, ist beachtlich. Er schreibt seit Mitte der Achtzigerjahre Musik am laufenden Band. Oft fünf, manchmal zehn Filmscores komponiert er pro Jahr. Dass die dann meist auch noch zu den erfolgreichsten Hollywood-Filmen der jeweiligen Jahre gehören, macht das an Superlativen nicht arme Werk Hans Zimmers noch beeindruckender. Gerade bekam er für "Dune" seinen zweiten Oscar. Das erste Mal wurde er von der Academy 1995 für die Musik zum "König der Löwen" ausgezeichnet.
Es ist ein bisschen wie mit der "Kleinen Nachtmusik". Summt die jemand, ist die Chance recht hoch, dass das Gegenüber mühelos mit einsteigt in die Melodie. Bei der Musik zum Film "König der Löwen" ist das ähnlich. Oder bei "Gladiator". Die Musik geht ins Ohr. Sofort. Sie ist oft mächtig, natürlich voller Pathos, aber eben auch auf eine spezielle Art genial. Denn sie ist – obwohl sie so eingängig ist und oft auf Effekte zielt – nicht plump. So zu komponieren ist eine Gratwanderung, die Zimmer beherrscht.
Vielleicht hängt das auch mit seiner musikalischen Ausbildung zusammen. Die ist – im akademischen Sinne – eigentlich nicht vorhanden. Der 1957 in Frankfurt am Main geborene Zimmer hatte als Kind Klavierunterricht. Sehr kurz. Später, er besuchte ein Internat in England, begann er in Bands zu spielen. Popmusik, die kennt er, die nutzt er. Aber er nutzt auch das große symphonische Orchester, ohne Scheu und ohne groß auf Regeln zu achten. Am beeindrucktesten ist seine Musik sowieso, wenn sie Grenzen verwischt. Er kombinierte Synthesizer und Symphonik, später arbeitete er teils mit ethnischen Instrumenten wie der armenischen Duduk in "Gladiator" und den Taikos in "Last Samurai" oder nutzt afrikanische Einflüsse im "König der Löwen". Das ist alles auch immer plakativ, aber mit Wertschätzung und großem Sinn für die Eigenheiten der jeweiligen musikalischen Kultur.
Auf seiner gerade laufenden Europatournee bringt Hans Zimmer dann genau dieses breite stilistische Spektrum auch auf die Bühne: Hans Zimmer wird mit seiner Band und einem Orchester auftreten. Auf dem Programm stehen die bekannten Filmmusiken, aber auch neuere oder unbekanntere Stücke. Und bei diesen Konzerten geht es nicht um die Filme. Es wird keine Projektionen geben – vielmehr stellt Zimmer sich und die Musiker*innen in den Mittelpunkt. Ein Konzert eines Filmmusikkomponisten ist das. Aber kein Filmmusikkonzert.
Samstag, 9. April, Olympiahalle München
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