Als jüngster Teilnehmer gewann Roman Borisov 2022 den Kissinger KlavierOlymp. Jetzt kommt der aufstrebende Pianist nach München. Am Sonntag spielt er im Prinzregententheater Schostakowitschs 1. Klavierkonzert, gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam.
Bildquelle: Nikolaj Lund
BR-KLASSIK: Roman Borisov, Sie werden in München Schostakowitschs 1. Klavierkonzert in c-Moll op. 35 spielen, gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam. Als zweites Solo-Instrument ist auch eine Trompete dabei.
Roman Borisov: Ja, ursprünglich wollte Schostakowitsch ein Konzert für Trompete schreiben. Dann hat er das Klavier als Begleitung hinzugefügt. Schritt für Schritt entstand daraus letztendlich ein Klavierkonzert mit Solo-Trompete. Ich würde sagen, es ist ein Doppelkonzert. Die Trompete hat sehr wichtige Stellen zu spielen und einen Soloteil.
BR-KLASSIK: Was gefällt Ihnen an diesem Werk?
Roman Borisov: Es ist absolut unglaublich, so intensiv. Es steckt viel Energie drin. Diese zwanzig Minuten, die das Konzert dauert, sind so vielfältig. Der letzte Satz zum Beispiel ist sehr sarkastisch, mit Zitaten aus Beethovens Musik, aus der Volksmusik… In diesem Werk spiegeln sich alle möglichen Persönlichkeiten von Schostakowitsch wider.
BR-KLASSIK: Was ist die größte Herausforderung?
Roman Borisov: Auf diese Frage kann ich erst nach dem Konzert antworten. (lacht) Ich spiele es jetzt zum ersten Mal.
BR-KLASSIK - On stage: Junge Interpretinnen und Interpreten. Roman Borisov spielt Werke von Sergej Rachmaninow, César Franck und Leopold Godowsky. Am 15. Februar 2025 ab 15:05 Uhr auf BR-KLASSIK.
BR-KLASSIK: Sie kombinieren Schostakowitschs Opus 35 mit Mozarts Konzert-Rondo für Klavier und Orchester KV 386. Warum haben Sie das ausgewählt?
Roman Borisov: Wir wollten noch etwas ganz Gegensätzliches zu Schostakowitsch haben, aber ebenfalls für kleinere Besetzung. Und dann haben wir dieses Stück von Mozart gefunden. Es wird relativ selten gespielt, aber wir fanden es sehr hübsch.
BR-KLASSIK: Was möchten Sie dem Publikum mitgeben, wenn Sie spielen?
Roman Borisov: Ich glaube, dass die Leute zu Konzerten gehen, um die Emotionen zu kriegen, die sie im Leben vermissen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihnen diese Emotionen geben könnte.
BR-KLASSIK: Wenn man jung ist und Musik macht, sucht man manchmal erst nach dem Instrument, das zu einem passt. War das bei Ihnen immer schon das Klavier?
Roman Borisov: Mein Hauptinstrument war immer das Klavier. Ich habe mit drei Jahren angefangen zu spielen. Mit fünf oder sechs habe ich ein paar Monate Geige gespielt, weil ich das damals wollte. Aber das Hauptinstrument blieb das Klavier.
Ich habe mit drei Jahren angefangen, Klavier zu spielen.
BR-KLASSIK: Sie leben seit drei Jahren in Deutschland und haben noch Familie in Russland. Sehen Sie sich regelmäßig?
Roman Borisov: Wir haben Kontakt, das ist heutzutage glücklicherweise durch das Internet kein Problem. Aber wir sehen uns nicht so regelmäßig. Ich habe meine Eltern und meine Schwestern ein paar Mal getroffen, aber es könnte mehr sein. Das wünsche ich mir.
BR-KLASSIK: Wie planen Sie Ihre weitere Karriere?
Roman Borisov: Es ist sehr schwer, etwas zu planen. Wir wissen nicht, was morgen kommt. Ich habe natürlich Pläne, was ich in den kommenden Jahren an Repertoire lernen will. Aber ich versuche, mich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Ich spiele jetzt, arbeite, bekomme neue Erkenntnisse und neue Erfahrungen.
Sonntag, 9. Februar 2025, 15:30 Uhr
Prinzregententheater, München
Mozart: Symphonie G-Dur KV 45a "Alte Lambacher"
Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und Streicher Nr. 1 c-moll op. 35
Mozart: Konzert-Rondo für Klavier und Orchester A-Dur KV 386
Schubert: Symphonie Nr. 5 B-Dur D 485
Kammerakademie Potsdam
Roman Borisov, Klavier
Holly Hyun Choe, Leitung
Weitere Informationen finden Sie hier.
Sendung: "Allegro" am 4. Februar 2025 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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