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Pianistin Irène Schweizer Jazz-Ikone mit 83 Jahren gestorben
Mit ihren Improvisationen begeisterte Irène Schweizer ihr Publikum. Außerdem engagierte sie sich in der musikalischen Frauen-Bewegung Europas. Nun ist die Jazzpianistin im Alter von 83 Jahren verstorben.
Bildquelle: Keystone
Die Jazzpianistin Irène Schweizer ist am 16. Juli nach längerer Krankheit in Zürich gestorben. Das teilte das Plattenlabel Intakt Records mit. Sie wurde 83 Jahre alt. Die in Schaffhausen geborene Musikerin zählte zu den prägenden Persönlichkeiten des modernen Jazz. Auch als Schlagzeugerin machte sich Irène Schweizer einen Namen.
Grande Dame des Jazz: Irène Schweizer spielte Klavier und Schlagzeug
Sie war Autodidaktin, die zumindest anfangs kaum Noten lesen konnte. Doch das behinderte ihren Aufstieg in der Jazzszene nicht. Sie trat unter anderem in Tokio, New York, Chicago, London und Amsterdam auf. In Berlin begann ihre Karriere. Ihre Eltern betrieben ein Restaurant, wo es auch ein Klavier gab und wo auch öfter ein Schlagzeug stand. Im Alter von 14 Jahren wurde sie Mitglied einer Dixie-Kapelle, bevor sie auf Modern Jazz umstieg.
Schweizer veröffentlichte zahlreiche Solo- und Duo-Alben. Mit ihren Improvisationen begeisterte sie ihr Publikum. Zudem engagierte sie sich für die musikalische Frauenbewegung Europas.
Mitbegründerin des ersten Frauen-Jazzfestivals in Zürich
Ende der 1960er-Jahre ist für Schweizer die Freejazz-Bewegung afrikanisch-amerikanischer Prägung das Vorbild. Später veröffentlicht sie beim Berliner Plattenlabel FMP ihre ersten Solo-Platten "Hexensabbat" und "Wilde Senoritas". Laut Angaben ihres Labels ist Schweizer 1986 an der Organisation des ersten Frauen-Jazzfestivals in Zürich beteiligt.
"Die Suche nach ihrem eigenen musikalischen Ausdruck sowie der Mut, sich die Freiheit zu nehmen, sich über fest gefügte musikalische Normen hinweg zu setzten und sich nicht an konventionellen Standards messen zu lassen", hätten Schweizers künstlerische Arbeit geprägt, schrieb Intakt Records.
Rückzug vom Konzertbetrieb
Schweizer wurde in ihrer Karriere mit mehreren Kulturpreisen geehrt. 2018 erhielt sie den Schweizer Grand Prix Musik überreicht. Im Sommer 2021 hatte sich Schweizer jedoch kurz nach ihrem 80. Geburtstag aus gesundheitlichen Gründen vom Konzertbetrieb zurückgezogen.
Sendung: "Leporello" am 17. Juli 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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