Am Freitag startet das Mozartfest Augsburg. Bis zum 21. Mai geht es dabei nicht nur um Amadeus selbst, sondern auch um seine musikalischen Vorbilder und Nachfolger, und vor allem um seine Vorliebe für "Catchy Tunes" – Ohrwürmer.
Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2020
In der klassischen Musik gibt es jede Menge Ohrwürmer, das zeigt eine spontane Umfrage in der Augsburger Innenstadt. Gut für Mozart, der hatte nämlich ein Händchen dafür. Mozart hatte ein Faible für eingängige Melodien: Ob kleine Nachtmusik oder Königin der Nacht – seine Melodien bleiben einfach hängen. Das liege daran, dass Mozart vieles so komponiert habe, als sei es für Singstimme gedacht, meint Simon Pickel, Leiter des Augsburger Mozartfests.
Mozart strotzt vor Melodien
"Mozart strotzt vor Melodien", sagt er im BR-Interview, "und damit meine ich nicht die bekannten Arien oder Kanons. Sondern das zieht sich durch, von der Sinfonie, bis zur Kammermusik, überall stecken Melodien drin, die man danach vor sich hinsummen kann, die im Gedächtnis bleiben. Was ihn auch so nahbar macht, weil überall Melodien drin sind, zu denen man auch einen Zugang hat."
Unter dem Motto "Catchy Tunes", Ohrwürmer also, werden beim Mozartfest Stücke von Mozart, aber auch vieler anderer Komponisten zu hören sein, die ebenfalls eine Schwäche für eingängige Melodien hatten, sagt Festivalleiter Pickel, wie etwa Benjamin Britten oder Henry Purcell.
Simon Pickel, Leiter des Augsburger Mozartfests | Bildquelle: Marko Petz Zu Gast beim Mozartfest sind heuer Stars der klassischen Musik wie Dirigent Vladimir Jurowski mit Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, aber auch Bariton Thomas Quasthoff, der sich mittlerweile dem Jazz verschrieben hat. Burgschauspielerin Schauspielerin Bibiana Beglau wird als Rezitatorin Josef Haydens "Sieben letzte Worte" begleiten. Österreichische Schrammlmusik und Wiener Lieder gibt es dann beim Abend "Gehts und verkaufts mei Gwand", mit Bass Günther Groissböck, eine ganz besondere Kombination, meint Festivalleiter Pickel. "Also ich glaub, man kann sich gut vorstellen, dass Mozart das damals genossen, näher kann man gar nicht dran sein als mit dieser volksnahen Musik."
Dieser Saal ist ein Wunder
Viele Künstler kämen, sagt Pickel, schon allein deshalb gern wieder nach Augsburg, weil sie die Atmosphäre des Kleinen Goldenen Saal lieben gelernt hätten: "Dieser Saal ist ein Wunder", meint Pickel, "eine goldene Rokkokowelt mit einer einzigartigen Akustik, die Künstler sind begeistert, wir sind sehr froh." Laut Simon Pickel sollen die Besucher beim Mozartfest erleben, von welchen Einflüssen der Komponist sich selbst inspirieren ließ.
Besonderen Wert legt das Mozartfest heuer außerdem auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Beim Mozartfest für Kinder "Kling klang Gloria" (18. Mai bis 26. Mai) geht es diesmal um das Thema Märchen und Grundschulkinder üben seit Monaten für ihren Auftritt mit "Hans im Glück" am 23. Mai im Kulturhaus Abraxas. Mehr Infos finden Sie hier.
Sendung: "Leporello" am 4. Mai ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (0)