BR-KLASSIK

Inhalt

OPUS KLASSIK Verleihung Alles ein bisschen anders

Kraftvoll und kurzweilig: Der OPUS KLASSIK wird in Berlin verliehen und die Branche zeigt sich erstaunlich locker, offen und experimentierfreudig. Ein Signal für die Zukunft?

Opus Klassik Verleihung Berlin Konzerthaus 2023 | Bildquelle: Monique Wüstenhagen

Bildquelle: Monique Wüstenhagen

Große Namen, viel Glamour, populäre Stücke, die Klassikbranche feiert die Besten und sich selbst, so kennt man eigentlich den OPUS KLASSIK. Doch dieses Jahr ist alles anders. Eine witzige, junge, lockere Show verblüfft das Publikum im ausverkauften Konzerthaus. Die Moderatorin Désirée Nosbusch führt zum dritten Mal und absolut brillant mit dem Backstagereporter Fabian Köster aus der "heute-show" durchs Programm und präsentiert die Künstlerinnen und Künstler sehr persönlich. Etwa die Sängerin des Jahres, Asmik Grigorian. Sie singt "Un bel di" aus Puccinis "Madama Butterfly". Und erfährt danach, dass ihre Eltern dies auch gesungen haben, als ihre Mutter mit ihr schwanger war.

Große Namen ...

Eine neunköpfige Jury aus Musikexperten und Journalisten hat in 27 Kategorien 45 Preise vergeben. Der Preis ist ausschließlich privat finanziert. Doch in diesem Jahr ging die Echo-Gabel nicht nur an große Namen wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter, den Geiger David Garrett oder den Pianisten Vikingur Olafsson, der gerade eine Neueinspielung der "Goldberg-Variationen" veröffentlicht hat.

... unbekannte Überraschungen

Opus Klassik Verleihung Berlin Konzerthaus 2023 | Bildquelle: Monique Wüstenhagen Klassik ohne Grenzen: Preisträger Abel Selaoce. | Bildquelle: Monique Wüstenhagen Es waren die eher unbekannten Künstler, die das Publikum verblüfften und zu Standing Ovations hingerissen haben. Mit seiner Blockflöte hat Max Volbers, begleitet vom Alte-Musik-Ensemble Capella de la Torre, als Nachwuchskünstler des Jahres überzeugt. Der Countertenor und Breakdancer Jakub Jozef Orlinski hat als Sänger des Jahres gezeigt, wie wenig weihevoll und angestrengt bürgerlich 450 Jahre alte Musik sein kann. In der Kategorie "Klassik ohne Grenzen" rockte der Südafrikaner Abel Selaoce den ausverkauften großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt. Als Schüler konnte er nur einmal pro Woche ein Cello nutzen, also hat der Bruder ihm eins gemalt, auf dem er geübt hat. Selaoce singt, er spielt, er zupft und trommelt und streichelt sein Instrument.

OPUS KLASSIK – gefühlvoll und kurzweilig wie nie

Für sein Lebenswerk geehrt wurde der 96-jährige Dirigent Herbert Blomstedt. Er hatte wegen einer Erkrankung nicht aus Luzern anreisen können. Die Instrumentalistin des Jahres, Anne-Sophie Mutter, hat den weltpolitischen Ernst angesprochen und Friedensinitiativen wie der Barenboim-Said Akademie gedankt. Der Jubel zum Schluss dieser bislang gefühlvollsten und kurzweiligsten OPUS-KLASSIK-Verleihung hat gezeigt, dass die Klassikbranche in der Lage ist, sich zu erneuern und ein lockeres, jüngeres Publikum zu begeistern.

Sendung: "Allegro" am 09. Oktober 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (5)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.

Dienstag, 10.Oktober, 22:38 Uhr

Der Nüchterne

Opus

@Gerard Monty: schönsaufen ist auch keine Lösung.
Eine peinliche Marketingveranstaltung bei der Qualität kaum eine Rolle spielt. Wollen wir wetten, dass Mallwitz nächstes Jahr Preisträgerin ist.

Dienstag, 10.Oktober, 11:15 Uhr

Heinz-W.Weber

OPUS KLASSIK Joana Mallwitz - Asmik Grigorian

Ja, wenn ich, Joana Mallwitz beim dirigieren zusehe, hab ich den Eindruck da wedelt ein Roboter. Musik aus dem Körper heraus, geht anders. Sehr viel Hype um Sie.

Asmik Grigorian's Bescheidenheit habe ich bereits im November 2014 in Stockholm persönlich kennengelernt, auf Grund Ihres Erfolges könnte Sie auf den Putz hauen. Macht Sie nicht, das hat Niveau !!!

Dienstag, 10.Oktober, 09:20 Uhr

Gerard Monty

Tolle Veranstaltung

Liebe Redakteure, ich stimme Ihnen voll zu. Das war nicht die übliche Werbeveranstaltung der Industrie, es gab fast ausschließlich Ausnahmetalente und (mehr oder weniger) tolle Randfiguren der Klassik-Szene. Und ein paas Witze dazu. Unbedingt anschauen.

Am Besten mit einem Glas Cognac und ein paas nette Freunde. Abends, und nicht mit einem langweiligen 'Kaffee mit Sahne'....!

Montag, 09.Oktober, 18:34 Uhr

Fred Keller

OPUS KLASSIK

Eine selten langweilige Angelegenheit, mit der aufdringlichen Tante als Moderatorin und erst diese Dirigentin mit den riesigen Schwimmbewegungen, dazu wankte sie auf den high heels wie eine unheibringende schwarze Fahne herum.
Nie wieder, die Zeit der großen Persönlichkeiten für die klassische Musik ist vorbei. Nix für ungut, schade um Zeit und Geld.

Montag, 09.Oktober, 16:16 Uhr

Dr.Michael Strobel

Kaffeekränzchen

Also, mit Verlaub, der Opus Klassik, wo man jedes Jahr dieselben Leute sieht, hatte dieses Mal ein bisschen was von einem launigen Kaffeekränzchen unter Freundinnen, zu dem Tante Desiree (Nosbusch) geladen hat. Joanna dirigiert ("Ganz Berlin liegt Ihnen zu Füssen!"), Anne-Sofie geigt und am Schluß singt auch noch "Reeegula". Bitte seit mir nicht böse, aber ich war danach restlos bedient und habe mir einen Kaffee gemacht. Mit viel Sahne.

Mehr zum Thema

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player