Die Salzburger Festspiele stehen vor einem großen Umbruch. Mit einer Investition von rund 400 Millionen Euro wird das Gelände bis zum Jahr 2031 um 10.000 Quadratmeter vergrößert – das entspricht mehr als einem Viertel der bisherigen Fläche.
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Der Startschuss für das umfangreiche Sanierungs- und Ausbauprojekt fällt direkt nach dem Ende des diesjährigen Musik- und Theaterfestivals. Lukas Crepaz, kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele, gab bekannt, dass der Mönchsberg weiter ausgehöhlt wird, um Platz für neue Spielstätten und Einrichtungen zu schaffen. Die Felsenreitschule, die einst als Steinbruch diente und heute als Bühne für Opern und Konzerte fungiert, ist nur ein Beispiel für die Nutzung des Berges.
Großes Festspielhaus Salzburg, unteres Pausenfoyer | Bildquelle: Salzburger Festspiele, Luigi Caputo Ab 2026 soll im Mönchsberg eine neue Kulissen-Montagehalle entstehen. Crepaz betont, dass eine Verlagerung der Kulissen-Montagehalle auf eine grüne Wiese zu Bodenversiegelung und klimaschädlichen Lkw-Transporten führen würde. Das Erweiterungsprojekt sieht auch die Schaffung von neuen Probenräumen und Werkstätten vor, um den Bedürfnissen der Künstler gerecht zu werden. Auch das Große Festspielhaus wird saniert, und die veraltete Betriebstechnik der Festspiele wird aktualisiert.
Ein weiterer Schritt ist der Bau eines Besucherzentrums und einer modernen Kälteanlage, die für angenehmere Temperaturen während der Vorstellungen sorgen soll. "Wir sind aufgrund des Klimawandels und der steigenden Anzahl an heißen Tagen bereits am Limit angekommen", so Crepaz.
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Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die Stadt Salzburg, das gleichnamige Bundesland sowie aus dem österreichischen Bundesbudget. Die Wirtschaftskammer hat ermittelt, dass die Salzburger Festspiele jährlich eine Wertschöpfung von 250 Millionen Euro in Österreich generieren. Zudem fließen 96 Millionen Euro in Form von Steuern und Abgaben in die öffentlichen Kassen. "Das Investment hat sich in fünf Jahren amortisiert", erklärt Crepaz.
Auch das Haus Mozart und die Felsenreitschule in Salzburg sollen ab 2031 saniert werden. | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com Ursprünglich waren die Kosten für das Großprojekt auf etwa 263 Millionen Euro geschätzt worden, doch inflationsbedingt sind die Berechnungen auf 400 Millionen Euro gestiegen. Und damit nicht genug: Ab 2031 stehen auch die Felsenreitschule und das Haus für Mozart auf der Sanierungsliste, wobei die Kosten dafür noch nicht abschließend beziffert werden konnten.
Sendung: "Allegro" am 29. August 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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