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Sanierung und Neubauten bei den Salzburger Festspielen Höhlenkunst

Bühnentechnik aus den 1960er Jahren, Werkstätten im Foyer – bei den Salzburger Festspielen ist man derzeit flexibel, was die Raumnutzung betrifft. Mit dem Bauprojekt "Festspielbezirk 2030" soll das enden. Neben einem neuen Besucherzentrum soll dabei auch tief in den Mönchsberg hineingegraben werden.

Rendering Besucherzentrum Salzburger Festspiele | Bildquelle: Marte Marte

Bildquelle: Marte Marte

Wenn man aus westlicher Richtung in die Salzburger Altstadt hineinfährt, unter dem Mönchsberg durch das Siegmundstor hindurch, dann kommt direkt nach dem Tunnel auf der rechten Seite das große Festspielhaus. Gegenüber auf der linken Seite gibt es ein steinernes Pferdedenkmal in einem Wasserbecken. Dahinter eine prächtige Häuserfassade mit aufgemalten Pferden. Hier war früher die Pferdeschwemme, wo die fürsterzbischöflichen Paradepferde gesäubert wurden. Hinter der Pferdeschwemme gibt es einen kleinen, unscheinbaren Innenhof, wo bald die Kräne und Bagger auffahren. Denn hier soll noch in diesem Monat der Bau des neuen Festspielzentrums beginnen, sagt der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz: "Bisher ist es so, dass es nur während der Vorstellungen einen Treffpunkt gibt. Und das ist der neue Ort für die Öffentlichkeit", so Crepaz. Eine Öffnung soll das sein, nicht nur "exklusiv für Festspielbesucherinnen und -besucher, die eine Karte haben, sondern eine Einladung, die Festspiele zu erleben, auch außerhalb der Festspielveranstaltungen, und sich dort auszutauschen und zu informieren".

Salzburger Festspiele 2024

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Auf der Internetseite des Bauprojekts Festspielbezirk 2030 gibt es das neue Festspielzentrum schon mal in einer Videoanimation zu sehen. Sie zeigt den Hof mit einem neuen, langgezogenen Glaspavillon. Innen gibt es eine Bar und eine Ausstellungsfläche, dann geht es auf einer schneckenförmigen Holzwendeltreppe in den Keller, in einen Saal. Dort sitzen computeranimierte Besucher an runden Tischen, trinken Wein und lauschen einer Pianistin. Ein großer neuer Saal, benannt nach Hans-Peter Wild, der den Bau mit einer Spende von bis zu 12 Millionen Euro ermögliche, sagt Crepaz.

Finanzierung durch Mäzen

Das neue Besucherzentrum soll zu den Salzburger Sommerfestspielen 2026 eröffnet werden. Da dieser Neubau nicht zu den anstehenden Sanierungsarbeiten dazugehört, wird er nicht von der öffentlichen Hand finanziert. Der Mäzen, der Schweizer Milliardär mit deutschen Wurzeln Hans-Peter Wild, ist der Erfinder des Fruchtsaft Getränks Capri-Sonne. Die anderen 400 Millionen Euro für die anstehenden Sanierungen kommen vom Land Österreich, vom Bundesland und von der Stadt Salzburg. Es sind Sanierungen, die sich über die Jahre angestaut haben, sagt der kaufmännische Direktor Lukas Crepaz. "Das Erste ist tatsächlich Bestandssicherung. Die komplette Bühnentechnik ist längst am Ende des Lebenszyklus angekommen. Die Maschinerie selber kommt noch aus den 60er-Jahren. Wir bauen ungefähr pro Jahr an die zehn Bühnenbilder. Das bedeutet, dass wir ständig Ausweichflächen als Werkstätten benutzen, die dafür eigentlich gar nicht macht sind: Foyers, Proberäume…"

Zukünftig Orchesterproben im Mönchsberg

Direkt hinter dem großen Festspielhaus soll eine gut 1000 Quadratmeter große Halle entstehen, für Montagearbeiten und Orchesterproben. Allerdings liegt das Festspielhaus direkt am Mönchsberg. Deshalb soll die Halle in einer Höhle im Berg entstehen. Probebohrungen hätten gezeigt, dass man den Berg weiter aushöhlen kann, so Crepaz. Die Sanierungsarbeiten sollen 2030 weitgehend abgeschlossen sein. In den letzten beiden Jahren davor 2028 und 29, wird das große Festspielhaus gesperrt sein. Da wird dann noch ein Ausweichquartier gesucht.

Sendung: "Allegro" am 6. September ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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