Konzerte in Zeiten der Energiekrise? Können im Einzelfall sogar helfen. Wärmende Töne treffen bei Konzertveranstaltungen auf wärmende Körper. Denn die Innentemperatur eines Konzertsaals kann bei ordentlicher Befüllung schon mal mehr hergeben als die Privatwohnung.
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Wie wahr. Kalt ist es draußen. Und wird es erst noch. Ein Winter des Mussvergnügens steht bevor. Heizen: so sparsam wie nur möglich. Dicke Pullover aus dem Schrank holen. Ski-Unterwäsche auch Zuhause im Wohnzimmer tragen. Und die Pulswärmer, die mir einst meine Tante gestrickt hat, kommen wieder zum Einsatz. In Städten wie München kann man sich nicht einmal für ein paar Stunden in der Sauna aufwärmen – jedenfalls nicht in den Städtischen Bädern. Da muss Wärme von innen her. Jeden Tag heiße Hühnersuppe. Oder ein vegetarisches Pendant aus Gemüse.
Und … wie wäre es zum Beispiel mit schönen Tönen. Fein bewegten Tönen, die Ihnen innige Gefühle bereiten können. Dass die Töne an sich schon wärmen würden, will ich damit nicht behaupten. Wer in seiner Wohnung kaum über 15 Grad hinaus kommt, wird solch eine Empfehlung vermutlich ganz schön zynisch finden. Wärmen Sie sich mit schönen Tönen, und klappern Sie rhythmisch mit den Zähnen dazu.
Aber Musik ist – entgegen mittlerweile stark verbreiteten Gewohnheiten – nichts, was man nur ganz alleine mit Kopfhörer genießen kann. Noch gehört sie zu den stärksten Gemeinschafts-Erlebnissen der menschlichen Kultur. Und viele Körper am selben Ort machen es warm. Daher: Auf in die Konzertsäle, in die Jazzclubs, in die kleinen und mittleren Hallen. Oder auch, in die Oper, notfalls zu den Stehplätzen, ganz oben, wohin die Wärme sowieso steigt. All das natürlich, sofern die Covid-Situation es erlaubt.
Wenn es in diesem Winter möglich ist, Konzerte wieder ohne Einschränkungen zu besuchen, dann tun alle, die hingehen, doppelt das Richtige. Es ist gut für den eigenen Wärme-Haushalt. Und es ist gut für eine Live-Musik-Szene, die eine Erholung von der langen Krise immer noch bitter nötig hat. Die meisten Karten, außer natürlich bei großen Pop-Events, sind auch sehr erschwinglich – und keineswegs in derselben Preisspirale wie die Heizkosten.
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