Star-Sopranistin Anna Netrebko wird die kommende Spielzeit an der Royal Opera in London eröffnen. Mehrere Jahre war sie dort wegen ihrer unklaren Haltung zum Überfall Russlands auf die Ukraine nicht zu hören. Jetzt kommt sie zurück.
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Die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko wird im Herbst die Saison an der Londoner Royal Opera eröffnen. Geplant ist eine Neuproduktion von Giacomo Puccinis Oper "Tosca". Die 53-Jährige kehrt damit nach mehreren Jahren Abwesenheit an das Haus zurück: In London war sie zuletzt im April 2019 im Covent Garden in Giuseppe Verdis Oper "Macht des Schicksals" zu hören. Die Royal Opera präsentiert in der kommenden Spielzeit acht neue Opernproduktionen. Es ist die erste Saison unter dem neuen Musikdirektor Jakub Hrůša.
Außer in "Tosca" wird Netrebko an der Royal Opera in weiteren Produktionen beteiligt sein: Im Dezember ist sie in Puccinis "Turandot" zu hören. Im Juni 2026 gibt die Sopranistin mit Klavierbegleiter Pavel Nebolsin auf der Hauptbühne des Opernhauses ein Rezital mit Liedern und Arien deutscher, russischer und französischer Komponisten.
Die Royal Opera freut sich auf die Sängerin. "Anna ist eine der besten Künstlerinnen der Welt, und wir freuen uns, sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen", teilte das Team auf Anfrage von BR-KLASSIK mit und führte aus: "Sie hat Putins Krieg in der Ukraine klar verurteilt und ist seit Februar 2022 nicht mehr nach Russland zurückgekehrt."
Anna Netrebko positioniert sich gegen den Krieg – und fordert: Künstler sollten unpolitisch sein dürfen!
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Februar 2022 wirkte sich auf Engagements von Netrebko aus. Einige internationale Opernhäuser sagten der Künstlerin ab, weil sie sich nicht ausdrücklich vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Krieg gegen die Ukraine distanzierte. So schloss etwa die Metropolitan Opera in New York Netrebko von künftigen Engagements aus. Netrebko, die auch die österreichische Staatsbürgerschaft hat, beansprucht für sich, ein unpolitischer Mensch zu sein. Einige Opernhäuser revidierten ihre Haltung wieder.
Sendung: "Leporello" am 3. April 2025 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (4)
Dienstag, 22.April, 06:07 Uhr
Sebastian T.
Anna Netrebko
es muß natürlich
Auschwitz heißen,
Dienstag, 22.April, 05:56 Uhr
Sebastian T.
Anna Netrebko
Anna Netrebko eine Göttinnen gleiche Erscheinung, während ein ganzer Kontinent im Nato-Propaganda Narrative dahin taumelt, bleibt sie standhaft dem Frieden und der Völkerverständigung verpflichtet.
Das Narrative ist am zerplatzen aber ihre Göttinnen gleiche Stimme und Erscheinung werden Bestand haben!
Was denkt sich die Sonne abends wenn sie untergeht?
Zum Glück bin ich morgen wieder im Osten!
Grüße aus dem Osten der Republik,
hier wird keine Menschen Seele gegen Russland in den Krieg ziehen,aus dem historischen Bewusstsein heraus das 27 Millionen Sowjetbürger die Befreiung von Ausswitz und Europas mit ihrem Leben bezahlt haben !
Freitag, 04.April, 23:07 Uhr
Michael Zimmermann
Anna Netrebko
Ich finde, dass diese Sängerin ihren Zenit heute leider gewaltig überschritten hat, was ihre Stimme, Ausdruck, Technik angeht. Turandot! Zwei Nummern zu gross! Warum muss sich diese Sängerin sich das sich selbst und ihrem Publikum „antun“….
Leider gab es und gibt es viele Gesangkünstler, die nicht ihre stimmlichen Mittel richtig einschätzen können und dadurch ihre Stimme ruiniert haben.
Jonas Kaufmann, Anna Netrebko, Jose Carreras, Luciano Pavarotti sind Beispiele dafür! Schade! Denn als Beispiel hatten Herr Pavarotti und Herr Carreras sehr schöne lyrische Stimmen, aber meinten dann das dramatische Fach zu bedienen. Beispiele für heutige Sänger, wie man es NICHT machen sollte.
Freitag, 04.April, 12:28 Uhr
Hugo Jan Zsolnai
Anna Netrebko
Es war absurd russische Künstler für das Verhalten Putins verantwortlich zu machen. Nun nimmt man die Künstler wieder gnädig ins Repertoire. Vielleicht hat man erkannt, dass Kunst und Politik nicht viel gemeinsam haben. Oder man hat erkannt, dass man die Russen nicht so ohne Weiteres als Handelspartner verlieren möchte. Trump hat da mitgeholfen.