Bayreuther Festspiele
24. Juli - 27. August 2024
Wagners Weltenbrand bei BR-KLASSIK: Wir bringen Licht in das Geschehen des dritten Tages von Wagners "Ring des Nibelungen". Im vierten Teil unseres "Ring"-Spaziergangs geht es um die dramatische Handlung und die Charaktere von Wagners einzelnen Figuren. Anschließend gibt es die "Götterdämmerung" in zwei wegweisenden Interpretationen: die von Kirill Petrenko und Frank Castorf aus dem Jahr 2015 sowie die von Daniel Barenboim und Harry Kupfer aus dem Jahr 1991/92.
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Die Götterdämmerung - Inhalt:
Während Siegfried und Brünnhilde in der Felsenkammer sich im Liebesrausch ergehen, sehnt sich Wotan immer noch nach dem Untergang Walhalls und der Welt. Siegfried aber zieht es bald wieder hinaus in die weite Welt.
Brünnhilde lässt ihn gehen, behält aber den Ring als Liebespfand zurück. Als Siegfried bei Alberichs Kindern - Gunther, Hagen und Gutrune - um ein Nachtquartier bittet, flößen diese ihm einen Zaubertrank ein. Der lässt ihn Brünnhilde vergessen und für Gutrune entbrennen. Er heiratet Gutrune und will Gunther helfen, Brünnhilde zu erobern. Die aber lässt sich selbst mit Tarnkappentricks - Siegfried erscheint in Gunthers Gestalt - nicht hinreißen. Siegfried alias Gunther muss sie vergewaltigen, bevor er ihr den begehrten Ring wegnimmt.
Bei einem rauschenden Fest mit Alberichs Kindern gewinnt Siegfried, wiederum durch einen Zaubertrank gestärkt, seine Erinnerung zurück. Aber nur für eine kurze Zeit der Reue, denn Hagen tötet ihn wenig später. Im Streit um den Ring bringt Hagen auch seinen Bruder Gunther um. Brünnhilde aber wird des verfluchten Ringes mächtig und wirft ihn in das Feuer, in dem gerade Siegfrieds Leiche verbrennt. Sobald die Flammen erloschen sind, werden sich die Rheintöchter ihren vielbeklagten Schatz endlich zurückholen können.
Besetzung:
Siegfried Jerusalem: Siegfried
Bodo Brinkmann: Gunther
Philip Kang: Hagen
Waltraud Meier: Waltraude
Anne Evans: Brünnhilde
Günter von Kannen: Alberich
Eva-Maria Bundschuh: Gutrune
Brigitta Svendén: Erste Norn
Linda Finnie: Zweite Norn
Uta Priew: Dritte Norn
Hilde Leidland: Woglinde
Annette Küttenbaum: Wellgunde
Jane Turner: Flosshilde
Orchester und Chor der Bayreuther Festspiele
Inszenierung: Harry Kupfer
Dirigent: Daniel Barenboim
"Die Götterdämmerung" in der Castorf/Petrenko-Produktion:
Ein Meilenstein der Festspielgeschichte: der bisher unveröffentlichte Mitschnitt der herausragenden Aufführung des Zyklus unter der Leitung von Kirill Petrenko aus dem Jahr 2015. Die damalige Besetzung wies tatsächlich ausgeruhte, frische Interpreten in zwei (von drei) Hauptrollen auf: Nicht mehr Attila Jun sang den Hagen, sondern Stephen Milling, nicht mehr Lance Ryan den Siegfried, sondern Stefan Vinke! Durch teuflischen Trank vergaß der Held Brünnhilde, dargestellt von Catherine Foster. Der vierte Teil und "Dritte Tag" der Tetralogie konfrontierte uns durch Regisseur Frank Castorf mit der Berliner Vor- und Nachwende, symbolisiert durch Mauerreste, Punks, Dönerbude und den morbiden Charme der Oranienburger Straße. "Plaste und Elaste" der VEB-Werke aus Schkopau bildeten die Kehrseite der verhüllten, klassizistisch prunkenden Fassade der New Yorker Börse.
Besetzung:
Brünnhilde: Catherine Foster
Siegfried: Stefan Vinke
Gunther: Alejandro Marco-Buhrmester
Hagen: Stephen Milling
Alberich: Albert Dohmen
Gutrune: Allison Oakes
Waltraute: Claudia Mahnke
und andere
Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Kirill Petrenko
Aufnahme vom 1. August 2015