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Friedrich der Große Preußischer König, Dichter, Flötist und Komponist

Das Musikleben an seinem Hof muss wunderbar gewesen sein: er holte einige der bedeutendsten Musiker und Komponisten zu sich und erbaute ein Opernhaus, das bis heute nichts von seiner Strahlkraft verloren hat.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Friedrich II. von Preußen vereinte in seiner Person extreme Gegensätze. Er war Feldherr und Philosoph, ruhmsüchtiger Machtpolitiker und aufgeklärter Schöngeist. Auch sein Verhältnis zur Musik unterlag diesem Spannungsverhältnis. Einerseits war sie ihm tiefstes Bedürfnis, andererseits Mittel der Staatsraison.

Wir kennen den "Flötenkönig" hauptsächlich durch ein berühmtes Ölgemälde: Adolph von Menzel verewigte den schlanken Monarchen in Reitstiefeln und blauem Uniformrock die Querflöte blasend in einem golden illuminierten Saal des Schlosses Sanssouci. Dazu ein halbes Dutzend ausgesuchter Höflinge, ein paar Mitglieder der Hofkapelle und fertig war die allabendliche Hausmusik. Hier spielte der König für sich, nur ganz selten wurde einem Gast die hohe Gunst zuteil, diese Soireen zu besuchen, wie dem englischen Komponisten Charles Burney.

"Sein Tonansatz war klar und eben, seine Finger brillant und sein Geschmack rein und ungekünstelt. Ich war sehr erfreut und sogar erstaunt über die Anmut seines Vortrags. Sein Spielen übertraf in manchen Punkten alles, was ich bisher unter Liebhabern, oder selbst von Flötisten von Profession gehört habe." Charles Burney

MUSIK STATT MILITÄRISCHER DRILL

Tatsächlich hatte es Friedrich der Große im Flötenspiel zu einer nicht geringen Kunstfertigkeit gebracht. Das Musizieren war ihm so wichtig, dass er es heimlich erlernte, gegen den Willen seines Vaters, dem Soldatenkönig, der seinem Sohn das "weibische Flötenspielen" mit brutalen Prügeln abzugewöhnen suchte. So wichtig auch, dass er den Flötenvirtuosen Johann Joachim Quantz mit einer 800%igen Gehaltserhöhung vom Dresdener Hof abwarb und ihn fortan zu seinem Lehrer, Flötenbauer und Kammerkompositeur machte. Quantz schrieb dem König nicht nur Hunderte von Flötenkonzerten und -sonaten, sondern lehrte ihn auch selber welche zu komponieren, so dass Friedrich 121 Solosonaten sowie einige Konzerte, Sinfonien und Arien verfasste.

FLÖTENKLÄNGE MIT QUANTZ

Die Qualität dieser teilweise schwer zu spielenden Werke wird von der Musikwissenschaft als eher durchschnittlich bewertet. Doch es finden sich auch immer wieder prominente Fürsprecher des königlichen Kompositionswerkes, wie der Geiger Daniel Hope.

"Vor allem seine vorzüglichen Flötensonaten sprühen vor Frische und lassen einen ganz eigenen individuellen Stil erkennen. Die edle Gestaltung und ihr Gedankenreichtum haben mir hohen Respekt abgenötigt und gezeigt, dass der königliche Tonsetzer ein ebenso gelehriger wie eigenständiger Schüler seines Lehrmeisters Quantz gewesen ist." Daniel Hope

REPRÄSENTATION DURCH MUSIK

Musik galt Friedrich aber auch als Mittel der Repräsentation und der Politik. Als junger König baute er eine große Hofkapelle auf und holte so bekannte Namen wie Carl Philipp Emanuel Bach, Franz Benda und die Gebrüder Graun nach Berlin. Und er ließ das Opernhaus Unter den Linden erbauen, wo hauptsächlich italienische Oper von Hasse und Graun gegeben wurde, für den der dichtende König auch einige Libretti verfasste. Allerdings hatten es die italienischen Gesangsstars nicht immer leicht mit dem großen Friedrich, denn der besuchte oft die Proben und wenn ihm etwas nicht passte, unterbrach er und dirigierte selbst.

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 22. Januar 2012, 13.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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