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Mikis Theodorakis Stimme der Auflehnung und der Aussöhnung

Insel Chios in der Ägäis, 29. Juli 1925. Der Komponist, Schriftsteller und Politiker Mikis Theodorakis wird geboren. Sein Leben war wie ein Roman, und er ist nicht nur als Schöpfer unsterblicher Musikstücke, sondern auch als gefeierter Volksheld in die griechische Geschichte eingegangen.

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Mit einer täuschend simpel wirkenden Melodie avanciert nicht nur der griechische Sirtaki zum Modetanz der sechziger Jahre – auch ihr Schöpfer Mikis Theodorakis wird zum weltweiten Phänomen. Die Musik, die Theodorakis zum Film "Alexis Sorbas" ("Zorba the Greek") schreibt, wirkt einfach, echt, unverfälscht. Deswegen glauben viele Kinogänger, es mit authentischer Volksmusik zu tun zu haben. Ebenso übrigens wie die Millionen und Abermillionen Besucher diverser griechischer Lokale auf der ganzen Welt, die Abend für Abend mit Theodorakis' inzwischen wirklich zur Volksmusik gewordenen Melodie beschallt werden.   

Enorme Fülle der Erfahrungen

Jemand hat das Leben des Musikers einmal "romanhaft" genannt. Tatsächlich reicht die Fülle der Erfahrungen, die Theodorakis in seinen Jahren gemacht hat, für mehrere Leben aus. Im Zweiten Weltkrieg kämpft er im Widerstand gegen die Deutschen und Italiener, während des griechischen Bürgerkriegs landet er im berüchtigten Lager Makronisos. Theodorakis erinnert sich: "Wir wussten nicht, ob wir den nächsten Tag überlebten. Wir hatten kein Wasser auf Makronisos, Durst ist das Schlimmste. Musik zu schreiben, das war für mich der Ausweg."

Studium in Paris

Nach einem Musikstudium in Paris und der ersten Anerkennung als Komponist kehrt er nach Griechenland zurück. Dort wendet er sich nicht nur dem Studium der Volksmusik zu, sondern gründet auch eine politische Bewegung und wird Abgeordneter. Und in dieser Zeit entstehen auch viele seiner Filmmusiken.

Das einzige Mittel, mit dem der Mensch Mensch wird, ist die Kunst.
Mikis Theodorakis

Politiker und Volksheld

Nach dem Sturz der griechischen Militärdiktatur, die ihn erst in Gefängnis geworfen und dann ins Exil nach Paris gezwungen hatte, wird Theodorakis Mitte der 70er Jahre als Volksheld in Griechenland empfangen. Später geht er wieder in die Politik, wird Minister, wirbt für die Aussöhnung von Türken und Griechen. Und natürlich schreibt er weiter Musik. "Das einzige Mittel, mit dem der Mensch Mensch wird, ist die Kunst. Und das am meisten privilegierte ist die Musik, weil sie die Harmonie selbst ist."  So lautet sein Credo.

Nach seinem Tod im September 2021 herrscht in Griechenland eine dreitägige Staatstrauer.

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Zorba, Teach Me To Dance! | Bildquelle: Steve Minkin (via YouTube)

Zorba, Teach Me To Dance!

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Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 29. Juli 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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