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Mirella Freni Ihre fünf besten Opern-Rollen

Sie ist gut dokumentiert: die glanzvolle, fast fünf Jahrzehnte währende Laufbahn der Mirella Freni. Es gibt mehrere herausragende Aufnahmen von vollständigen Bühnenwerken und einzelnen Arien-Hits, für audiophile Opern-Gourmets genauso wie für Youtube-Fans.

Verdi: Otello / Vickers · Freni · Karajan · Berliner Philharmoniker | Bildquelle: Berliner Philharmoniker (via YouTube)

Bildquelle: Berliner Philharmoniker (via YouTube)

Egal wo – das Stimmtimbre der Freni ergießt sich wie ein Goldregen über den Hörer. Vor allem in Partien von Verdi und Puccini konnte sich der unverwechselbare Sound der Sängerin intensiv entfalten.

Mimì in Puccinis "Bohème"

Mit der ersten anrührenden Femme fragile Puccinis wurde die Freni berühmt. Lange identifizierte man die lyrische Sopranistin mit der Rolle der zerbrechlichen Mimì. Perfekt passte die ihr eigene aufrichtige Bescheidenheit, innige und atemberaubend leuchtende Spitzentöne krönten ihren Vortrag. Es existieren viele Live-Mitschnitte, während eine Studioproduktion mit Luciano Pavarotti und Herbert von Karajan 1973 zustande kam.

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Mirella Freni & Luciano Pavarotti "Si mi chiamano Mimi, oh soave fanciulla"

Desdemona in Verdis "Otello"

Die von seltener Schönheit und ausgeprägter Sinnlichkeit durchdrungene Stimme der Freni suggerierte stets eine mädchenhaft naiv getönte Frauenpsyche – nicht wegen etwaiger Defizite in der Textgestaltung, sondern von der Aura her. Dadurch wurde die Sopranistin zur idealen Interpretin von Desdemona in Verdis "Otello", erstmals neben Jon Vickers 1970 unter Karajan bei den Salzburger Festspielen. Für die Filmfassung aus dem Jahr 1973 wurde Karajan von Roger Benamou als Co-Regisseur unterstütz.

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Verdi: Otello / Vickers · Freni · Karajan · Berliner Philharmoniker | Bildquelle: Berliner Philharmoniker (via YouTube)

Verdi: Otello / Vickers · Freni · Karajan · Berliner Philharmoniker

Amelia in Verdis "Simon Boccanegra"

Allein aufgrund der samtigen Farben hat das wohlklingende Instrument der Freni die größte Wirkung – zumal in Opern, die von Männern dominiert werden. Ein Beispiel wäre Verdis immer noch zu unbekannter "Simon Boccanegra". Angesichts der legendären Mailänder Aufführung unter Claudio Abbado von 1977 (hier eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1978) versteht man, warum der Regisseur Jean-Pierre Ponnelle die Freni einmal als "echte, unverstellte südländische Frau voller Poesie" bezeichnete.

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VERDI - SIMON BOCCANEGRA - ABBADO 1978 PRIMA PARTE | Bildquelle: Giampaolo Lomi (via YouTube)

VERDI - SIMON BOCCANEGRA - ABBADO 1978 PRIMA PARTE

Elisabetta in Verdis "Don Carlos"

Auch in sogenannten Spinto-Partien, die durch ihren dramatischen Stil manchmal eine Überforderung für lyrische Stimmen darstellen, überzeugte die Freni. Etwa in Salzburg 1978 als Elisabetta in Verdis "Don Carlos" unter Karajan. Wie im Fall des Mailänder "Boccanegra" existiert davon eine fulminante Studioproduktion, an der neben José Carreras und Piero Cappuccilli auch der zweite Ehemann der Freni beteiligt war: Nicolai Ghiaurov!

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Mirella Freni- Tu che le vanita | Bildquelle: schicchi1160 (via YouTube)

Mirella Freni- Tu che le vanita

Aida in Verdis "Aida"

Kurz vor dem Tod Karajans gab es in Salzburg 1979 noch Verdis Nil-Oper "Aida" mit Mirella Freni als Titelheldin. Die Verletzlichkeit der äthiopischen Sklavin Aida in Ägypten lag ihr sehr, die großen Verzweiflungsausbrüche der Rolle wurden für sie zur Grenzerfahrung (ohne dass sie daran gescheitert wäre). Punktuell konnte die Sängerin ihren im Laufe der Zeit immer fülligeren Ton effektvoll entfalten.

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Mirella Freni sings "Qui Radames verrà" from Aida | Bildquelle: MavericktheShy (via YouTube)

Mirella Freni sings "Qui Radames verrà" from Aida

Kommentare (2)

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Freitag, 28.Februar, 14:06 Uhr

Doris Mittermeier

Mirella Freni

Es waren unglaublich schöne Opernabende mit dieser bewundernswerten Sängerin. In München hatten wir sie als Amelia, Desdemona, Elisabetta. Unvergessliche Aufführungen mit einer großartigen Künstlerin, die mit ihrer warmen Stimme verzauberte und Gehör und Seele ansprach. Besonders in Erinnerung: die "Bohème" während der Festspiele mit Luciano Pavarotti. Ein Eindruck für die Ewigkeit.
Danke, Mirella Freni!

Freitag, 28.Februar, 10:25 Uhr

Wolfram Feigl

Mirella Freni

Dem Schicksal sei Dank. Ich hatte das große Glück, diese wunderbare, großartige und liebenswürdige Künstlerin in vielen Rollen live erleben zu können, insbesondere als Amelia (Simon Boccanegra), Mimi, Desdemona, Elisabetta (Don Carlo) und zum ersten Mal 1965 als Micaela (Carmen) bei den Sommerfestspielen in der Arena von Verona. Diese Stimme bleibt mir immer im Herzen und im Gedächtnis. Für die herrlichen Aufführungen und die wunderbaren Tondokumente danke ich ihr herzlich. Liebe Mirella Freni: R.I.P

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