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Paganini in der Kritik Ein böser Zeitungsartikel über den Teufelsgeiger

Prag, 20. Dezember 1828. Ein Schmähartikel über Niccolò Paganini erscheint. Hexenmeister, Genie oder Aufschneider? Wer war dieser Paganini? Mit rasend schnellen Läufen und einem überirdisch schönen Geigenklang verzauberte er seine Zeitgenossen. Doch Paganini hatte eben auch Kritiker. War seine Kunst doch nur fauler Zauber?

Bildquelle: picture alliance / akg

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Wie ein Wirbelwind fegt er durch Europa. Ein schwarzer Wirbelwind. Wo Paganini auftritt, toben die Menschenmassen: Wie elektrisiert reagieren sie, sobald Paganini den Bogen auf die Saiten legt. Böse Teufels-Gerüchte gehen um. Kein Wunder! Denn das, was Paganini aus seiner Geige herauszaubert, hätte niemand für möglich gehalten. Wer ist Paganini? Ein Hexenmeister? Ein genialer Künstler? Oder einfach ein Scharlatan?

Anonymer Kritiker greift Paganini an

Gerade tritt Paganini in Prag auf. Wie üblich verlangt er den fünffach erhöhten Eintrittspreis. Da erscheint am 20. Dezember 1828 ein böser Zeitungsartikel. In den "literarischen Blättern" der "Hamburger Börsenhalle" wird übel mit dem Künstler Paganini abgerechnet: "Er hat eine große Fertigkeit in der linken Hand, wozu man durch Übung kommen kann, ohne Talent, Geist, Genie, Gefühl und Verstand zu besitzen – es ist eine rein mechanische Fertigkeit."

Unausstehliches Quieken und Spatzengezwitscher!

Als "Harlequinaden" bezeichnet der anonyme Kritiker das, womit Paganini sein Publikum in Ekstase versetzt: "Die Hauptsachen, die sich immer wiederholen, sind ein unausstehliches Quieken am Steg, was gar keine geregelten Töne, sondern ein Spatzengezwitscher ist, und dann am Ende jeder Variation ein schnelles Pizzicato mit der linken Hand von sechs Tönen; ein Etwas, das jeder Violinspieler, wenn er diese unnützen Sachen lernen will, in einem halben Jahr einüben kann."

Billige Taschenspielertricks?

Paganini ist stinksauer und beschwert sich bei seinem Freund Luigi Germi: "Ich mache nie etwas Böses, gegen niemanden; aber wer mich nicht kennt, schreibt über mich als einen Verbrecher, einen Geizhals, einen Habgierigen etc. etc." Der anonyme Verfasser des Artikels schlägt ganz schön in die Kerbe. Er verurteilt nicht nur Paganinis geigerische Fähigkeiten und die Qualität seiner eigenen Kompositionen, sondern wagt auch eine Prognose für Paganinis Zukunft: "Ich bin überzeugt, dass man ihn im Norden ganz so würdigen wird, wie er es verdient. Man wird seine Fertigkeit in manchen unnützen und nicht angenehm klingenden Künsteleien bewundern und damit basta!" Doch da täuscht sich der anonyme Schreiber.

Die Rache des Teufelsgeigers

Vielleicht macht der Verfasser mit seinem Artikel auch erst recht neugierig auf Paganini. Jedenfalls lässt sich der Erfolgssturm des italienischen Geigers nicht mehr aufhalten – und auch nicht die Höhe seiner Eintrittspreise. Denn aus Rache für diesen Artikel beschließt Paganini, die Eintrittskarten zu den Konzerten, die er im übrigen Europa noch geben wird, weiter zu verteuern.

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Maxim Vengerov - Caprice N° 24 - Paganini

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Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

 Sendung: "Allegro" am 20. Dezember 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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