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Schumann trifft Andersen Pläne zu einem gemeinsamen Werk

Leipzig 22. Juli 1844. Hans Christian Andersen ist auf Deutschlandreise. An jenem Sommertag ist er auch zum Ehepaar Schumann unterwegs. Andersen hat Clara Schumann schon mehrmals getroffen und einige ihrer Konzerte besucht. Er bewundert sie, obwohl Clara nicht gerade schmeichelhaft über Andersen spricht: "Er ist der hässlichste Mann, den es nur geben kann!"

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Wie auch immer über ihn gelästert wird, Hans Christian Andersen stört sich nicht daran. Er hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Robert Schumann hat, im Gegensatz zu Andersen, kein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. An der Vertonung von Goethes "Faust" beißt er sich gerade die Zähne aus. Und nun kommt also Andersen zum Abendessen.

Eine gemeinsame Oper?

Der Andersen, der bereits Operntexte geschrieben hat, der singen kann, der Gott und die Welt kennt, in Königshäusern zu Gast ist, der im Blitztempo Scherenschnitte anfertigt und – der skurrile Geschichten und Gedichte schreibt! Die gefallen Robert Schumann außerordentlich gut. Vier Gedichte hat er im op. 40 vertont. Und jetzt würde Schumann liebend gerne ein Märchen von Andersen als Operntext verwenden, vielleicht sogar gemeinsam daran arbeiten?

Rheinwein und Champagner

Hans Christian Andersen | Bildquelle: picture-alliance/dpa Hans Christian Andersen | Bildquelle: picture-alliance/dpa Doch bevor sich Schumann traut den Gast auf ein solches Projekt anzusprechen, wird gespeist und viel Rheinwein getrunken. Die Stimmung ist gut, Schumann nervös und verstockt wie immer. Das Haar hängt ihm ins Gesicht, als das Musikprogramm mit den Andersen-Liedern beginnt. Wird er sie mögen? Ja! "Clara spielte, Frau Frege sang so prachtvoll das 'Märzveilchen', 'der Soldat' und vor allem 'der Spielmann'. Es war schwer zu entscheiden, wer das größte Lob verdiente. Und der Champagner sprudelte, es war ein richtiger Künstler Abend!"

Der große Plan verpufft

Endlich sitzen die beiden Künstler Schumann und Andersen beisammen und planen Großes. Vertont werden soll das Märchen "Die Blume des Glücks". Aber vielleicht hat Schumann doch zu lang gezögert an jenem Abend, um mit Andersen über Geschäftliches zu reden, vielleicht war es etwas zu viel Champagner. Jedenfalls, die berauschende Idee einer Zauberoper bleibt ein Hirngespinst. Robert Schumann und Hans Christian Andersen treffen sich nicht mehr.

Eins von Schumanns Andersen-Liedern: Der Spielmann

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Schumann: Der Spielmann, Op.40, No.4 - Im Staedtchen gibt es des Jubels viel | Bildquelle: Dietrich Fischer-Dieskau - Topic (via YouTube)

Schumann: Der Spielmann, Op.40, No.4 - Im Staedtchen gibt es des Jubels viel

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Sendung: "Allegro" am 22. Juli 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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