Die Leitung der Bayreuther Festspiele hat auf den offenen Brief eines ehemaligen Chormitglieds überrascht reagiert. Man fühlt sich zu Unrecht beschuldigt. Der Chorvorstand sei sogar strenger als die Festspielleitung.
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Ein ehemaliges Mitglied des Bayreuther Festspielchors, Jörg Golombek, hatte in einem offenen Brief Katharina Wagner und den Umgang mit dem Chor scharf kritisiert. In Vertretung von Katharina Wagner, die sich gerade in Japan befindet, hat sich nun Hubertus Herrmann, Pressesprecher der Bayreuther Festspiele, dazu geäußert. Es handele sich um einen "völlig transparenten und auch notwendigen Vorgang, dass sich ein neuer Chordirektor zunächst jede Stimme einzeln bei einem Vorsingen anhört, um sich einen Überblick über die vorhandenen Stimmen zu verschaffen, mit denen er dann sehr intensiv in den Sommermonaten arbeitet", heißt es in der Erklärung. Jedes Chormitglied sei zu diesem Vorsingen eingeladen gewesen. Jörg Golombek sei dieser Einladung nicht gefolgt. Engagements beim Festspielchor in Bayreuth gibt es grundsätzlich nur für ein Jahr.
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Der Festspielsprecher verweist darauf, dass der bisherige Chorvorstand bei nahezu allen Vorsingen beteiligt gewesen sei. Etwa die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber aus dem bisherigen Chor sei vom Chorvorstand als nicht geeignet bewertet worden. Davon seien Katharina Wagner und der neue Chorleiter Thomas Eitler de-Lint überrascht gewesen. Der Chorvorstand sei kritischer in der Bewertung gewesen als die Festspielleitung. Beschwerden über künstlerische Qualität würden ernst genommen, aber nur intern besprochen. Zudem lade man Jörg Golombek zu einem persönlichen Gespräch ein, um die angesprochenen Themen "faktenbasiert zu besprechen", heißt es aus Bayreuth.
Sendung: "Leporello" am 21. März 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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