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73. Internationaler Musikwettbewerb der ARD Los geht's mit dem Fach "Bläserquintett"

19 Ensembles treten beim ARD-Musikwettbewerb im Fach Bläserquintett an. Diese Kategorie war zuletzt 2014 im Wettbewerb vertreten und wird daher mit besonderer Spannung erwartet. Aber was macht ein Holzbläserquintett überhaupt aus? Und vor welchen Herausforderungen stellt diese Ensembleform die Musikerinnen und Musiker?

ARD-Musikwettbewerb 2024 | Bildquelle: Adobe Stock

Bildquelle: Adobe Stock

Die sechs Bagatellen von György Ligeti musste jedes Holzbläserquintett als Eintrittskarte zum ARD-Musikwettbewerb spielen. Die unterschiedlichen Klangfarben der fünf Instrumente Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn sind in diesen Stücken gut zu hören. Alle Musiker erzeugen Töne mithilfe von Luft, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Genau das macht den besonderen Reiz dieser Formation aus, meint Kammermusikprofessor Riklef Döhl: "Das Spannende am Holzbläserquintett ist ja dieser Facettenreichtum an unterschiedlichen Klangfarben. Wir können aber klanglich so miteinander verschmelzen, dass man überhaupt nicht mehr wahrnimmt, dass es tatsächlich unterschiedliche Timbres sind, die sich da zusammensetzen."

Das Spannende am Holzbläserquintett ist dieser Facettenreichtum an unterschiedlichen Klangfarben.
Kammermusikprofessor Riklef Döhl

ARD-Musikwettbewerb 2024

Vom 3. bis 20. September 2024 treffen sich in München beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD wieder junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt. Der Wettbewerb umfasst heuer die Fächer Bläserquintett, Gesang, Oboe und Violoncello. Lesen Sie hier unseren Überblicksartikel.

Solist vs. Ensemble

Acelga Quintett | Bildquelle: © Franziska Gilli Gewann den 3. Preis beim ARD-Musikwettbewerb 2014 in der Kategorie Bläserquintett: das Acelga Quintett. | Bildquelle: © Franziska Gilli Das Wechselspiel von Solo und Tutti bis zur Perfektion zu trainieren und eine gemeinsame musikalische Vorstellung zu finden, braucht Zeit und Übung. Jeder Musiker muss seine Stimme nahezu perfekt können und zugleich bereit sein, sich anzupassen. Klarinettist Julius Kircher kann sich noch lebhaft an die Zeit vor zehn Jahren erinnern, als er mit dem Acelga Quintett beim ARD-Wettbewerb einen Preis erspielte: "Wir waren alle sehr nervös, das weiß ich noch ganz genau. Wir waren sehr angespannt und haben trotzdem versucht, frei zu spielen und uns gegenseitig zu helfen. Diese Energie, die entstehen kann, wenn man füreinander da ist, empfinde ich immer als extrem förderlich in solchen Momenten."
Wer als Solist auf der Bühne steht, ist nur für sich selbst verantwortlich. Im Ensemble muss man zusammen mit dem Druck umgehen, kann sich aber auch gegenseitig unterstützen. Kircher sagt, der ARD-Wettbewerb habe ihn zu einem "kompletteren Musiker" gemacht: "Man lernt wahnsinnig viel auf menschlicher Ebene, mit und füreinander, damit man überhaupt das leisten kann, was da erforderlich ist. Ohne das würde es nicht gehen, wenn man nicht alle als Freunde sehen würde oder als Verbündete und als Gleichgesinnte."

Das Wettbewerbsfach "Bläserquintett"

Den Zeitplan für das Fach und alle aktuellen Informationen finden Sie hier.

Wenig Repertoire für Bläserquintett

Erst seit rund 200 Jahren schreiben Komponisten für Holzbläserquintett. Dennoch stehen in jeder Wettbewerbsrunde andere und sehr unterschiedliche Werke auf dem Programm. Den Ensembles verlangt das einiges ab. Daniela Koch freut sich auf die verschiedenen Interpretationen, die sie als Jury-Mitglied hören wird. Dass so ein Wettbewerb gundsätzlich eine großartige Sache für die Teilnehmenden ist, davon ist sie überzeugt, denn in der Vorbereitung bringe es die Kandidaten weiter, "wenn man sich über einen langen Zeitraum mit einem bestimmten Repertoire wirklich intensiv auseinandersetzt. Es kommt wirklich auf jedes Detail an, und man versucht, an jedem Detail so gut wie möglich zu arbeiten." Wenn der Wettbewerb dann am Dienstag startet, heißt es: Jede Runde zählt. Denn ins Halbfinale kommen höchstens sechs Quintette, ins Finale maximal drei.

Sendung: "Leporello" am 3. September ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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