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Oboe beim ARD-Musikwettbewerb 2024 Auf der Zielgeraden

Beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD geht es langsam, aber sicher in die heiße Endphase. Nun stehen auch bei den Oboen die vier Finalisten fest, die am 13. September ein letztes Mal in den Ring steigen.

Das Fach Oboe im ARD-Musikwettbewerb 2024. | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Es war eine intensive erste Woche. Aber gleichzeitig auch durchaus spannend für das Publikum, das die Vorrunden im Studio 1 des Bayerischen Rundfunks miterlebte. Denn wie bei fast allen "Nischenfächern" des ARD-Musikwettbewerbs gab es auch bei den Oboen wieder viel neues oder weniger bekanntes Repertoire kennenzulernen. Für die Kandidatinnen und Kandidaten bedeutet dies natürlich jede Menge Arbeit. Gilt es doch innerhalb kürzester Zeit ein beachtliches Pensum an Werken einzustudieren und während des Wettbewerbs abzurufen. Manchmal auch sehr spontan.

Schnell einstudiert: Mozarts Oboenkonzert

Das Fach Oboe im ARD-Musikwettbewerb 2024. | Bildquelle: Daniel Delang Bildquelle: Daniel Delang Nachdem am Sonntagabend die Auserwählten für das Semifinale bekanntgegeben wurden, waren da beispielsweise nur noch wenige Stunden, bis montags um 14 Uhr die Proben mit dem Münchener Kammerorchester starteten. Gespielt wurde auf der vorletzten Etappe zunächst das Oboenkonzert KV 314 von Wolfgang Amadeus Mozart, gefolgt von Cathy Millikens "Espirar" – einem Auftragswerk des Wettbewerbs, bei dem sich frei von möglichen Vorbildern die individuelle Musikalität der Kandidatinnen und Kandidaten zeigte.

Marlene Gomes: Vom Staatsorchester in den Wettbewerb

Die Portugiesin Marlene Gomes hob hier neben den technischen Anforderungen des Werks vor allem die vielen unterschiedlichen Farben hervor, die sie beim Studium der Noten entdeckte. Warum sie sich trotz Engagements beim Leipziger Gewandhausorchester oder aktuell beim Bayerischen Staatsorchester noch einmal dem Wettbewerbsstress aussetzt, ist für die Oboistin dabei fast schon eine rhetorische Frage. "Ich suche immer nach neuen Herausforderungen. Und der ARD-Wettbewerb ist natürlich für uns alle etwas ganz Besonderes", sagt sie.

Jury-Favoriten und Publikumslieblinge

Das Fach Oboe im ARD-Musikwettbewerb 2024 - Jury | Bildquelle: Daniel Delang Clara Dent-Bogányi, Jurymitglied im Fach Oboe beim ARD-Musikwettbewerb 2024 | Bildquelle: Daniel Delang Dass es nicht alle persönlichen Favoriten, die man in den Vorrunden kennen und schätzen gelernt hat, ins Finale schaffen, gehört bei einem Wettbewerb dieser Größenordnung dazu. Ebenso wie die Aussagen der Jury, die natürlich auch diesmal wieder betont, wie hoch das Niveau war. Und wie schwer es fiel, die anfangs 53 jungen Talente Runde um Runde auf vier Finalisten zu reduzieren. Im Gespräch mit Jurorin Clara Dent-Bogányi, die 1996 selbst in München einen 3. Preis errang, wird aber schnell klar, dass dies keineswegs nur leeren Phrasen sind: "Wir schauen natürlich auf das Gesamtpaket. Aber alle haben ihre individuellen Stärken. Da gibt es nicht nur schwarz oder weiß, sondern unglaublich viele Schattierungen." Was auch erklären mag, warum man gerade bei den Oboen meist besonders lang auf die Bekanntgabe der Ergebnisse warten musste.

Seit 2007 kein erster Preis mehr bei den Oboen

Ins Finale haben es letztlich vier junge Herren geschafft: Ilyes Boufadden Adloff (Frankreich), Leonid Surkov (Russland), João Miguel Moreira da Silva (Portugal) und Omer-Itzhak Posti (Israel). Sie alle haben nun die Chance, den Bann zu brechen, der auf den Oboen liegt. Seit 2007 wurde in diesem Fach kein erster Preis beim ARD-Wettbewerb vergeben. Erspielt hat ihn sich damals Ramón Ortega Quero, mittlerweile Solo-Oboist im BRSO und zusammen mit Clara Dent-Bogányi ein weiteres Jury-Mitglied, das den Wettbewerb nun aus zwei Perspektiven kennt. Für ihn hat der Sieg seine Karriere maßgeblich geprägt: "Ich hatte damals gleich nach dem Finale die erste Anfrage, ob ich zwei Tage später bei einem großen Orchester für das Mozart-Konzert einspringen kann. Das zeigt, dass man auf jeden Fall wahrgenommen wird, wenn man hier teilnimmt." Und so gilt es auch, die Kandidatinnen und Kandidaten des Wettbewerbs 2024 weiter genau im Auge zu behalten.

Sendung: "Allegro" am 11. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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