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Dirigent William Christie zum 80. Geburtstag Ein Amerikaner in Paris

Der amerikanische Dirigent und Cembalist William Christie ist einer der profiliertesten Musiker der Alten Musik. Mit seinem Ensemble "Les Arts Florissants" hat er die französische Barockmusik wiederbelebt und weltweit bekannt gemacht. Christie gilt als einer der führenden Experten für das Werk von Komponisten wie Jean-Baptiste Lully, François Couperin und Marc-Antoine Charpentier. Durch seine Arbeit hat er nicht nur das Repertoire der Barockmusik erweitert, sondern auch maßgeblichen Einfluss auf die Wiederbelebung des französischen Barocktheaters und Operntraditionen genommen.

William Christie | Bildquelle: Oscar Ortega

Bildquelle: Oscar Ortega

Ein Amerikaner in Paris, der den Franzosen ihr eigenes, in Vergessenheit geratenes Barockmusikerbe nahebringt, das ist William Christie. Ein außergewöhnlicher Musiker und eine außergewöhnliche Karriere. Geboren in Buffalo im Staat New York, erhielt Christie eine musikalische Ausbildung zum Cembalisten, Dirigenten, Musikwissenschaftler und Musikpädagogen in Harvard und Yale bevor er 1971 nach Paris übersiedelte. Hier vervollständigte er seine Studien und wurde Cembalist im Ensemble "Concerto Vocale" von René Jacobs. 1979 gründete William Christie sein eigenes Ensemble, dessen Name fortan mit ihm verbunden sein sollte: "Les Arts Florissants", nach dem Titel einer Oper von Marc-Antoine Charpentier.

Radio-Tipp

Dem Cembalisten und Dirigenten William Christie ist zu seinem 80. Geburtstag eine Ausgabe der Reihe "Klassik-Stars" gewidmet: am 19. Dezember um 18:05 Uhr auf BR-KLASSIK.

Ein Klang wie zur Entstehungszeit der Werke

Das Ensemble "Les Arts Florissants" spielt auf historischen Instrumenten oder originalgetreuen Nachbauten und versucht, die Musik des Barocks so klingen zu lassen wie zur Entstehungszeit der Werke. Die zahlreichen Aufnahmen von Opern und anderen Werken Rameaus, Lullys oder Charpentiers – darunter etliche Ersteinspielungen – demonstrieren stets eine außergewöhnliche Brillanz und Eleganz im Klang, einen fließenden, transparenten Duktus, der stark vom Gesang inspiriert ist.

Die Musik eines Lully oder Rameau wurde lange Zeit ganz grauenvoll gespielt.
William Christie

Wiederentdecker französischer Barockmusik

Vor allem dieser bessere Bilck auf die Komponisten des französischen Barocks lag Christie am Herzen; deren Musik wurde seiner Meinung nach lange Zeit sehr grauenvoll gespielt. Auch die verschiedenen Gesangsstile wollte man lernen – und zwar nicht nur die französischen, sondern auch die des italienischen, englischen und deutschen Repertoires. So wurde der Amerikaner William Christie mit seinem Ensemble zum wichtigsten Wiederentdecker vergessener französischer Barockmusik und zum Anreger und Lehrer einer Vielzahl von Musikerinnen und Musikern.

Sendung: "Allegro" am 19. Dezember 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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