Der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša, wird neuer Musikdirektor des Royal Opera House in London. Der 41-jährige tschechische Dirigent übernehme den Posten im September 2025, teilte das prominenteste britische Opernhaus am Dienstag mit.
Bildquelle: Marian Lenhard
Jakub Hrůša ist seit September 2016 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, wo er bis mindestens 2026 einen Vertrag hat. Er folgt in London auf Antonio Pappano, der am Ende der Saison 2023/2024 nach 22 Jahren seinen Abschied nimmt. Hrůša wird nach Rafael Kubelik (1914-1996) der zweite Tscheche auf dem prestigeträchtigen Posten sein.
Am Pult der Bamberger Symphoniker: Jakub Hrůša | Bildquelle: Andreas Herzau
Bereits als Gastdirigent hatte Jakub Hrůša am Königlichen Opernhaus in London die Aufführungen von "Carmen" (2018) und "Lohengrin" (2022) dirigiert. Er habe immer von einem langfristigen Engagement an dem Haus geträumt, das die höchsten Maßstäbe setze, teilte Hrůša nun mit. Er liebe London als einen Lebens- und Arbeitsort und wolle die Stadt an der Themse nun auch zu seiner künstlerischen Heimat auf dem Gebiet der Oper machen.
Als Operndirigent sammelte er Erfahrungen an der Wiener Staatsoper ("Die Sache Makropulos"), am Opernhaus Zürich ("Carmen") sowie an der Pariser Oper ("Rusalka"). Außerdem war Hrůša drei Jahre lang Musikdirektor von Glyndebourne on Tour.
Wenig zu tun hat der 41-jährige Hrůša nicht: Parallel zu seinem Amt als Chefdirigent der Bamberger Symphoniker ist er erster Gastdirigent des Londoner Philharmonia Orchestra und der Tschechischen Philharmonie.
Jakub Hrůša begann mit dem Dirigieren am Gymnasium in seiner Heimatstadt Brünn (Brno). Er studierte an der Prager Musikhochschule HAMU. Im Herbst 2004 trat er erstmals mit der Tschechischen Philharmonie auf, deren Hauptgastdirigent er derzeit ist.
Sendung: "Leporello" am 18. Oktober 2022, um 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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