Bäume, Musik unter Sternen und ein Gefühl von "Woodstock" – das sind die beiden Klassik Open Airs und die "Stars im Luitpoldhain" in Nürnberg. Hunderttausende pilgern in den grünsten Konzertsaal Europas und genießen Hits der Symphonik, virtuose Akkordeon-Magie und groovige Jazz-Rhythmen. BR-KLASSIK ist live dabei.
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Zwei Familien, die sich seit Generationen bis aufs Blut bekriegen. Romeo und Julia überwinden den Hass ihrer Familien durch Liebe. Auf ein kurzes Glück folgt Tod und Trauer. Die Geschichte von Romeo und Julia, eine archetypische Geschichte – vielfach aufgegriffen und in den jeweiligen Zeithorizont überführt: zwei verfeindete Bauern auf dem Dorf bei Gottfried Keller, zwei verfeindete Gangs in den Straßen von New York City bei Leonard Bernstein in der "West Side Story", bosnische und serbische Nachbarn in dem Dokumentarfilm "Romeo und Julia in Sarajewo" aus dem Jahr 1994.
Bekannte Melodien zu "Romeo und Julia" sind beim Klassik Open Air mit der Staatsphilharmonie Nürnberg zu hören. | Bildquelle: Uwe Niklas
Große Symphonik rund um die leidenschaftliche Liebe – was gibt es Besseres für einen schönen Abend in Europas grünstem Konzertsaal, dem Nürnberger Luitpoldhain, wo jährlich zwei große Klassik Open Airs steigen. Zum "Woodstock der klassischen Musik" pilgern insgesamt weit über 100.000 Fans, bringen Picknick und gute Laune mit und genießen die Live-Musik. Am 21. Juli startet die Staatsphilharmonie Nürnberg in den diesjährigen Open Air Sommer. Roland Böer, der neue Generalmusikdirektor des Staatstheaters Nürnberg, feiert sein Debüt im Luitpoldhain – mit dem berühmtesten Liebespaar der Weltliteratur. Zahlreiche große Komponisten hat die Geschichte von Romeo und Julia zu ikonischen Werken angeregt. Die Melodien und Motive von Peter Tschaikowsky und Sergej Prokofjew über Romeo und Julia sind Ohrwürmer und dürfen im Konzert der Staatsphilharmonie Nürnberg natürlich ebenso wenig fehlen wie Leonard Bernsteins "West Side Story" mit ihren fetzigen und groovigen Rhythmen. Aber Roland Böer schaut auch jenseits des etablierten Konzertrepertoires und entdeckt dort versteckte Perlen wie etwa die Suite "Romeo und Julia" von Heinrich Sutermeister.
21. Juli 2024, 20:03 Uhr: Klassik Open Air mit der Staatsphilharmonie Nürnberg live im Hörfunk auf BR-KLASSIK
3. August 2024, 20:03 Uhr: Klassik Open Air mit den Nürnberger Symphonikern live im Hörfunk und als Videostream
3. August 2024, 22:05 Uhr: Klassik Open Air mit den Nürnberger Symphonikern im BR Fernsehen
4. August 2024, 20:03 Uhr: "Stars im Luitpoldhain live im Hörfunk" und als Videostream
25. August 2024, 10:40 Uhr: Klassik Open Air mit den Nürnberger Symphonikern auf 3sat
9. September 2024, 00:03 Uhr: "Stars im Luitpoldhain" im BR Fernsehen
Hits der Filmmusik beim Klassik Open Air: Jonathan Darlington wird die Nürnberger Symphoniker dirigieren. | Bildquelle: picture alliance/dpa | Daniel Karmann
Zwei Wochen später gibt es eine weitere Gelegenheit, den Picknickkorb zu packen oder mit Freunden einen Festschmaus auf gedeckter Tafel im Luitpoldhain aufzubauen. Dann läuft nämlich am 3. August das zweite Klassik Open Air mit den Nürnberger Symphonikern. Chefdirigent Jonathan Darlington setzt auf Klassik im Breitwandformat, auf großen symphonischen Hollywood-Sound. "Alle Wege führen nach Hollywood" – so das Motto des Abends. Mit Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold, James Horner und John Williams stehen große Namen der Filmmusik auf dem Programm des Orchesters, das selbst in der Frühphase seiner Geschichte in den 1950er Jahren zahlreiche Soundtracks für Hollywood-Blockbuster wie "Quo vadis" eingespielt hat. Außerdem begrüßt Darlington zwei Solisten auf der Bühne, die mit ihrer atemberaubenden Kunst überall das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen: Den Multi-Perkussionisten Alexej Gerassimez am Schlagzeug und den Akkordeonvirtuosen Martynas Levickis, ein Meister auf seinem Instrument, das er selbst "seine magische Trickkiste" nennt.
Jazzfans kommen bei "Stars im Luitpoldhain" auf ihre Kosten. | Bildquelle: © Uwe Niklas
Einen Tag später, am 4. August, gehört dann die große Bühne im Grünen ganz dem Jazz, wenn der weltweit gefeierte und in Nürnberg geborene Schlagzeuger Wolfgang Haffner mit zahlreichen hochkarätigen Gästen zu "Stars im Luitpoldhain" einlädt. Mit über 40.000 Besucherinnen und Besuchern gehört die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung zu den größten Jazz-Konzerten Europas. "Für mich", schwärmt Wolfgang Haffner, Bühnenpartner von so unterschiedlichen Künstlern wie den Fantastischen Vier, Pat Metheny, Konstantin Wecker oder Max Mutzke, "ist 'Stars im Luitpoldhain' wie ein Familientreffen." Mit den Haupt-Acts spielt die speziell zusammengestellte German All Star Big Band unter der Leitung von Jörg Achim Keller – auch sie namhaft besetzt mit Musikern wie Simon Oslender, Christopher Dell, Bruno Müller und Torsten Maaß.
Die Gästeliste ist in diesem Jahr wieder spektakulär. Da ist zum einen die deutsch-schwedische Supergroup 4 Wheel Drive, bestehend aus "Mr. Red Horn" Nils Landgren, dem Meister am Klavier Michael Wollny, dem Jazzbassisten und -cellisten Lars Danielsson und Wolfgang Haffner selbst. Extra aus den USA in den Luitpoldhain geflogen kommt Randy Brecker, eine lebende Legende des Jazz und eine Ikone der Trompete. Daneben wird eine besonders starke Stimme zu hören sein – erdig markant, Soul durchtränkt: Ida Sand ist eine charismatische Sängerin und Songwriterin, deren Stimme mit einer einzigartigen Mischung aus Kraft und Zartheit verzaubert. Außerdem dabei: Shantel, mit bürgerlichem Namen Stefan Hantel. Der deutsche DJ, Produzent und Musiker ist für seine einzigartige Fusion von Balkan Beats, Elektronik und Weltmusik bekannt. Komplettiert wird die Riege der Solistinnen und Solisten von einem Musiker, der als Wahrzeichen des brasilianischen Pop-Jazz gilt: der mehrfache Grammy-Gewinner Ivan Lins.
Sendung: "Festspielzeit" am 21. Juli 2024 ab 20:03 auf BR-KLASSIK
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