München ehrt Julia Fischer. Die Geigerin und Pianistin, die in Gauting nahe München lebt, wird mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Stadt ausgezeichnet. Damit bekommt seit langem wieder eine Persönlichkeit aus der klassischen Musik den Preis.
Bildquelle: Uwe Arens
Julia Fischer wird mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird jährliche an eine Persönlichkeit von "internationaler Ausstrahlung mit engem Bezug zu München" für ihre kulturellen oder wissenschaftlichen Leistungen vergeben. In den vergangenen Jahren waren darunter Künstlerinnen und Künstler wie der Kabarettist Dieter Hildebrandt, die Schauspielerin Senta Berger oder die Fotografin Herlinde Koelbl sowie der Philosoph Jürgen Habermas. Mit Julia Fischer kommt nun auch eine klassische Musikerin dazu.
Julia Fischer ist eine Musikerin, die allen gegenwärtigen Veränderungen und Entwicklungen bewusst, kritisch und offen begegnet.
"Julia Fischer ist eine international prominente, aber zugleich ihrer Heimat sehr verbundene Musikerin, die allen gegenwärtigen Veränderungen und Entwicklungen bewusst, kritisch und offen begegnet", heißt es in der Jurybegründung. Die 39-Jährige, die zuletzt von sich reden machte, als sie gelassen auf die Aktion von Klimaprotestierenden vor ihrem Konzert in Hamburg reagierte, gehört schon seit über 20 Jahren zur "Spitze der internationalen Geigenelite", außerdem wird ihr breites Repertoire, das von Bach bis zur Neuen Musik reicht, hervorgehoben.
Gleichzeitig soll Julia Fischer mit diesem Preis auch für ihre Tätigkeit als Dozentin geehrt werden. Seit 2011 leitet sie eine Geigenklasse an der Münchner Musikhochschule: "Ihre Studierenden weisen beachtliche Erfolge auf und werden schon jetzt gerne von großen Orchestern eingeladen", heißt es von der Jury. Außerdem liege Fischer, die 2019 die Münchner Kindersinfoniker mitgründete, viel an der musikalischen Breitenförderung.
Die Auszeichnung Fischers soll auch ein "perspektivisches Signal" dafür sein, dass klassische Musik ein "lebendiges und nahbares Kulturgut ist, das weitergetrieben und vermittelt werden will und gerade in Krisenzeiten zu einem soziale und nationale Grenzen überschreitenden Miteinander viel beitragen kann."
Sendung: "Leporello" am 30. November 2022, ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (0)