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Komponistin Luise Adolpha Le Beau Erfolge und Intrigen in München

Nachdem Liuse Adolpha Le Beau den Unterricht bei Clara Schumann eher als niedermachend empfand, führte sie eine schicksalhafte Begegnung 1874 nach München. Als Wagner-Fan und selbstbewusste Frau im konservativen München definitiv eine Herausforderung. Die Werke, die sie geschrieben hat, haben sowohl Strahlkraft als auch elegische Melodien – und bieten Raum für die großen Dramen der Romantik.

Bildquelle: picture alliance / Heritage Images

Komponisten und ihre Spur in Bayern

Luise Adolpha Le Beau

"Die zwölf Jahre in München zählen zu den ereignis- und erfolgreichsten meines Lebens und wenn sie mir auch manche bittere Erfahrung brachten, so bewahre ich der bayerischen Residenz doch ein freundliches und dankbares Andenken." So beschreibt die badische Komponistin Luise Adolpha Le Beau in ihren Memoiren "Lebenserinnerungen einer Komponistin" die Stadt München. Trotz des positiven Resümees seien es die Intrigen der Stadt gewesen, die sie aus dieser wieder fortführten.

Klavierlehrer von Bülow schickt Le Beau nach München

"Nie werde ich den Augenblick vergessen, der über meine ganze Lebensbestimmung entscheiden sollte", schrieb Le Beau über die Begegnung mit dem großen Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow. Er war von ihrem Klavierspiel und ihrer Musikalität so begeistert, dass er die damals 24-Jährige mit einem Empfehlungsschreiben an Josef Gabriel Rheinberger nach München schickte. Dort erhielt sie zunächst Kompositions-Unterricht bei Ernst Melchior Sachs.

Komponistenspuren in Bayern

Was haben Max Reger, Johann Pachelbel, Richard Strauss, Dora Pejačević oder Gustav Mahler gemeinsam? Sie alle haben Spuren in Bayern hinterlassen. Wir stellen sie vor und reisen von Garmisch zum Starnberger See, von München nach Ingolstadt, von Bayreuth nach Weiden.

Erste Erfolge als Komponistin und Pädagogin

Schließlich überzeugte Le Beau den Musikpädagogen Rheinberger doch noch davon, sie in seine Kompositionsklasse aufzunehmen, als einzige Frau. Dies gelang ihr mit ihrer Violinsonate op. 10. "Er fand meine Violinsonate männlich, nicht wie von einer Dame komponiert", schreibt Le Beau. Das Lob "männlich komponiert" war das, was Kritikern am häufigsten zu Le Beaus Werken einfiel. Diese waren nun immer öfter in Konzerten zu hören und wurden von den Verlagen fleißig gedruckt. Anerkennung erhielt sie auch von Generalmusikdirektor Franz Lachner. Ihr Oratorium "Ruth" beispielsweise feierte sogar internationale Erfolge. Ein weiterer großer Erfolg: 1878 gründete sie den "Privatmusikkurs für Töchter gebildeter Stände", um eine gute musikalische Ausbildung der Mädchen in München sicherzustellen. "Ich verlangte von meinen Schülerinnen, daß sie mindestens zwei Stunden im Tag übten."

Adolpha Le Beaus Werke werden nicht aufgeführt

In ihren Memoiren tut Le Beau gerne ihre persönliche Meinung kund, gerade wenn es um Zurückweisungen geht. Sie zeigt sich rebellisch – und auch etwas selbstgerecht. So witterte sie Intrigen, als der Hofkapellmeister Hermann Levi seine Versprechungen angeblich nicht einhielt, Werke von ihr aufzuführen: "Die Münchener hingen mit zähem Lokalpatriotismus an den Kindern ihrer Stadt und betrachteten alle Fremden mit Ungunst. … Mir aber wurden diese Empfindungen … hinderlich, indem die bayerische Clique des Hoforchesters … mich nicht aufkommen lassen wollte", schreibt Luise Adolpha Le Beau dazu. "Diese Herren übten einen großen Einfluß aus und Levi, der es mit niemand verderben wollte …  wagte nicht, etwas gegen diese Clique zu tun."

1885 wurden ihr die Münchner Intrigen allerdings zu viel, "so daß selbst ich, die München sehr liebte, mich mit dem Gedanken an einen Ortswechsel befreundete" und schließlich nach Wiesbaden weiterzog.

Sendung: "Allegro" am 17. Dezember 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Sonntag, 22.Dezember, 10:37 Uhr

Dr. Klaus Engelfried

Ihr Artikel "Adolpha Le Beau",
Warum kann man die dort angegebene Sendung vom 17.12 nicht anklicken und hören? Statt dessen kommen Sendungen vom 3.12???

Sehr geehrter Herr Dr. Engelfried, da wir einen Fehler gemacht und auf die Sendung vom 3.12. verlinkt. Jetzt ist der richtige Link zur Allegro-Sendung am 17.12. hinterlegt. Beste Grüße und Frohe Weihnachten wünscht die BR-KLASSIK-Redaktion.

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