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Neu in der Liste der UNESCO Moderner Tanz ist Kulturerbe

Bereits mehr als 500 Einträge aus Bereichen wie Tanz, Theater, Musik und Handwerk enthält die Unesco-Liste für immaterielles Kulturerbe. Nun kommt noch ein weiterer hinzu: die Praxis des Modernen Tanzes in Deutschland.

Sasha Waltzs "Exodos" | Bildquelle: picture-alliance/dpa/Gregor Fischer

Bildquelle: picture-alliance/dpa/Gregor Fischer

Die Praxis des Modernen Tanzes in Deutschland wird immaterielles Weltkulturerbe der Unesco. Die UN-Kulturorganisation Unesco hat den Tanz am Mittwoch (30.11.2022) in der marokkanischen Hauptstadt Rabat in seine Repräsentative Liste aufgenommen. Damit würdigt die Organisation eine Form des Tanzes, die sich von der Wende des 19. auf das 20. Jahrhundert an als Gegenbewegung zum klassischen Ballett entwickelt hat. Eine kreative Ausdrucksform, die den Tanz von Grund auf verändert habe und heute Bühnen wie Tanzausbildung gleichermaßen präge, heißt es in der Erklärung der Unesco.

Mary Wigman und Kurt Joos führten Modernen Tanz in Deutschland zu erster Blüte

In den 1920er-Jahren erlebte der Ausdruckstanz mit Vertreterinnen und Vertretern wie Mary Wigman oder Kurt Jooss eine Blütezeit in Deutschland. Durch das NS-Regime wurde diese zunächst ausgebremst. Doch auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört die moderne deutsche Tanzszene zu den weltweit prägenden. Choreografinnen und Choreografen wie Pina Bausch, William Forsythe oder aktuell Sasha Waltz schufen und schaffen immer wieder neue Bewegungs- und Ausdrucksformen.  

Die Praxis des expressiven Tanzes ist eine sehr wichtige Kunstform, die für ein modernes, avantgardistisches und weltoffenes Deutschland steht.
Claudia Roth

Einen "wichtigen Schritt und eine sehr gute Nachricht", nannte Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Aufnahme in die Unesco-Liste. Die generationenübergreifende, internationale und inklusive Praxis des expressiven Tanzes sei "eine sehr wichtige Kunstform, die für ein modernes, avantgardistisches und weltoffenes Deutschland steht". Die Praxis des modernen Tanzes reiht sich so neben den deutschen Orgelbau,  die deutsche Weinkultur oder das Märchenerzählen. Der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagt noch bis zum 3. Dezember in Marokkos Hauptstadt Rabat.

Mit Material der dpa erstellt

Sendung: "Leporello" am 30. November 2022 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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