Eine Premiere: Erstmals in der 76-jährigen Geschichte der Bayerischen Akademie der Schönen Künste leitet eine Frau die Abteilung Musik. Die Stimmsolistin, Schauspielerin und Cellistin Salome Kammer wird neue Direktorin.
Bildquelle: Christoph Hellhake
Die Musikabteilung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste hat Salome Kammer zur neuen Direktorin gewählt. Damit leitet zum ersten Mal in der Geschichte der Akademie eine Frau die Abteilung Musik. Salome Kammer wird Nachfolgerin des Komponisten Nikolaus Brass, Direktor der Musikabteilung seit 2021.
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste ist eine Vereinigung von Persönlichkeiten aus dem künstlerischen Leben. Sie wurde 1948 vom Freistaat Bayern gegründet und ist in fünf Abteilungen gegliedert: Bildende Kunst, Literatur, Musik, Darstellende Kunst sowie Film- und Medienkunst. Die Verordnung von 1948 legt fest, dass die Akademie "die Entwicklung der Künste ständig zu beobachten, sie in jeder ihr zweckdienlich erscheinenden Weise zu fördern oder Vorschläge zu ihrer Förderung zu machen" habe. Ferner soll die Akademie "einen Beitrag zur geistigen Auseinandersetzung zwischen den Künsten sowie zwischen Kunst und Gesellschaft" leisten und für die Würde der Kunst eintreten.
Salome Kammer studierte zunächst Violoncello, bevor sie einige Jahre fest im Schauspielensemble eines Stadttheaters Heidelberg engagiert war. 1988 zog sie für Dreharbeiten zum Film-Epos "Die zweite Heimat" von Edgar Reitz nach München. Danach widmete sie sich ganz ihrer Stimme und trat in Musicals, musikalischem Kabarett, Liederabenden und zeitgenössischem Musiktheater auf.
Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist bis heute die enge Zusammenarbeit mit den lebenden Komponisten. Viele Werke u.a. von Isabel Mundry, Bernhard Lang, Wolfgang Rihm oder Georges Aperghis hat Salome Kammer uraufgeführt und bereits im Entstehungsprozess mitentwickelt.
Für ihr künstlerisches Schaffen wird Salome Kammer am 16. Juli mit dem Musikpreis der Stadt München ausgezeichnet. Die Jury ehrt sie damit als "eine der außergewöhnlichsten und vielseitigsten Stimmkünstlerinnen, eine einzigartige Mehrfachbegabung und besondere Musikerpersönlichkeit." Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre verliehen.
Kommentare (1)
Samstag, 20.Juli, 05:55 Uhr
Werner litzenberger
Salome Kammer
Freut mich sehr und meine Frau ebenso. Wir wünschen Ihr viel Erfolg als Direktorin ! Wir hatten das Glück diese außergewöhnliche Künstlerin (bei Dreharbeiten Heimat 3 ) u. auch bei Aufritten bei anderen Veranstaltungen persönlich kennen zu lernen. Gruß vom 3 Ten Hauptdrehort (Heimat 3) Anzenfeldermühle ( Anwesen Ernst)
Werner und Ingrid Litzenberger