Die Salzburger Festspiele und Schauspielchefin Marina Davydova haben ihre Zusammenarbeit einvernehmlich beendet. Beide Parteien wollen langwierige juristische Auseinandersetzungen vermeiden. Über die Einzelheiten der Einigung wurde Stillschweigen vereinbart.
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Die Salzburger Festspiele und ihre bisherige Schauspielchefin Marina Davydova beenden ihre Zusammenarbeit ohne Rechtsstreit einvernehmlich. "Beide Parteien halten an ihren Rechtsstandpunkten fest, gelangten aber einvernehmlich zu dem Ergebnis, langwierige und aufwendige juristische und gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden", gaben die Festspiele heute bekannt. Man bedankte sich für die programmatische und künstlerische Leistung Davydovas, die als Schauspielchefin das Festspielprogramm in diesem Jahr verantwortet und auch das Jahr 2025 vorbereitet hat. Ihr Konzept für den Sommer werde umgesetzt, hieß es.
Über den Inhalt der Einigung wurde Stillschweigen vereinbart. Die Salzburger Festspiele hatten sich im November nach nur einer Saison von Davydova getrennt. Das Dienstverhältnis war wegen Verstößen gegen vertragliche Dienstpflichten mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden. Als Grund wurde insbesondere ihre "weder angezeigte noch genehmigte Tätigkeit" bei einem Berliner Theaterfestival genannt. Der Anwalt von Davydova hatte argumentiert, dass seine Mandantin dort völlig unentgeltlich eines von zwei Mitgliedern des künstlerischen Komitees war.
Die russische Regisseurin und Theaterkritikerin Marina Davydova war nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine aus ihrer Heimat geflohen. Sie hatte voriges Jahr die Schauspielsparte in Salzburg mit dem Ziel übernommen, das Programm verstärkt international auszurichten. Intendant Markus Hinterhäuser hat bisher noch keine Neubesetzung der Schauspielsparte vorgestellt.
Die Salzburger Festspiele finden vom 18. Juli bis 31. August 2025 statt. Mit 174 Opern-, Theater- und Konzertaufführungen stehen rund 222.700 Tickets für Kunstliebhaber:innen bereit. Trotz düsterer Themen verspricht Intendant Markus Hinterhäuser ein Programm, das inspiriert und zum Nachdenken anregt. Von Händel bis Mozart, von Sciarrino bis Schönberg – Infos, Termine und Karten gibt es hier.
Erstellt mit Material der dpa.
Sendung: "Leporello" am 13. Dezember 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK.
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