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Wien, 11. Dezember 1910. Fünf Lieder von Alma Mahler werden uraufgeführt mit Thea Drill-Orridge als Sängerin und Alexander Zemlinsky am Klavier. Und die Komponistin? Die ist wahrscheinlich froh, dass sie nicht selbst auf der Bühne stehen muss.

Bildquelle: picture alliance / ÖNB-Bildarchiv/picturedesk | D'Ora-Benda, Atelier

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Der große Auftritt im Rampenlicht – das ist nichts für Alma. Klar, der Umgang mit der Kunst ist ihr geläufig. Sie bewegt sich schon als Kind in den Künstlerkreisen des 20. Jahrhunderts, malt und bekommt Musikunterricht. Aber große Bühnenauftritte? Dagegen wehrt sie sich mit allen Mitteln. In ihrem Tagebuch schreibt Alma als 19-Jährige: "Frau Adele hielt mir einen langen Vortrag, dass ich morgen spielen soll. Dann bin ich in die Küche und schnitt mich so mörderisch tief in den linken Daumen, dass die ganze Küche voll Blut war."

Am liebsten komponiert Alma alleine

Deutlicher geht’s nicht: Alma gehört nicht in den Konzertsaal. Lieber spielt sie für ein kleines Publikum in privaten Salons. Wo die Zuhörerinnen und Zuhörer auf gemütlichen Sofas liegen, der Springbrunnen vor dem Fenster plätschert und es draußen langsam dämmert. Oder Alma komponiert. Und das am liebsten auch ganz für sich abends und allein. Da kann sie ganz frei ihren Assoziationen folgen, ihren Träumen und Empfindungen.

Alma entscheidet sich für Gustavs Musik

Einer ihrer Lehrer ist Alexander von Zemlinsky. Er ist es, der ihre "wilde Komponiererei", wie sie es beschreibt, "in ernste Bahnen gelenkt habe". Nur ihr späterer Mann Gustav Mahler kann sich eine Ehe mit einer komponierenden Frau nicht so recht vorstellen. Er hatte zwar seiner Schwiegermutter per Post mitgeteilt, dass Almas Fünf Lieder Furore machten – doch letztendlich stellt er seine Frau vor die Wahl: Ihre Musik oder seine? Sie entscheidet sich für seine.

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Angelika Kirchschlager: The complete "5 Lieder" (Alma Mahler)

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Sendung: "Allegro" am 11. Dezember 2023 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK