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Arnold Schönberg wird geboren Mutitalent, Genie, Guru

Wien, 13. September 1874. Arnold Schönberg wird geboren. Es steht nicht in den Sternen geschrieben, dass der Junge einmal die Welt der Musik von Grund auf verändern wird. Auch Schönbergs ersten Kompositionen merkt man das noch nicht an. Für die Musik der Moderne wurde Schönbergs Werk jedoch schicksalhaft. So groß war sein Einfluss.

Bildquelle: picture-alliance / schroewig

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"Wenn ich auch einem mir als sicher erscheinenden Ziel zustrebe, so fühle ich dennoch schon jetzt den Widerstand, den ich zu überwinden haben werde."
Arnold Schönberg über seine ersten atonalen Werke, 1908.

"Ich glaube, dass es besser wäre, wenn er Schnee schaufeln würde, als Notenpapier vollzukritzeln."
Richard Strauss über Schönbergs erste atonale Werke, 1912.

"Wem unser Herrgott die Bestimmung gegeben hat, Unpopuläres zu sagen, dem hat er die Fähigkeit verliehen, sich damit abzufinden, dass es immer die andern sind, die verstanden werden."
Arnold Schönberg im Berliner Rundfunk, 1931.

Jenseitiger Querkopf?

Von einem kleinen Kreis verehrt, vom breiten Publikum und der offiziellen Musikkritik abgelehnt, von den Nazis verfolgt, im amerikanischen Exil bis ins hohe Alter zum Unterrichten gezwungen, Erfinder der Zwölftonmusik, befreundet mit Gustav Mahler, Wassily Kandinsky und George Gershwin, Autor, Lehrer großer Komponisten, ambitionierter Maler, begeisterter Hobbyschreiner und Tennisspieler, Multitalent, Genie, Guru. Jenseitiger Querkopf: So hat er sich selbst gern genannt, oder kürzer: Jens Quer.

Dem Wiener Idiom treu geblieben

Nichts, aber auch gar nichts davon ist zu erahnen, als er 1874 in der Wiener Leopoldstadt geboren wird. Der Vater Samuel: ein kleinbürgerlicher Schuhhändler, die Mutter Pauline: die Tochter eines jüdischen Kantors aus Prag. Geige und Cello bringt sich Arnold weitgehend selbst bei, in der Realschulzeit macht er Kammermusik mit Freunden in einer Dienstbotenkammer und hört die Freiluftkonzerte der k.u.k. Militärkapellen im Prater. Dem Wiener Idiom und der Tradition der deutsch-österreichischen Musik bleibt er treu – auch in den atonalen Stücken.

Ein Glücksfall für abenteuerliche Hörer

Der Tag seiner Geburt fiel auf einen Sonntag, ein Sonntagskind im übertragenen Sinn war Schönberg nicht. Gestorben ist er 1951 an einem Freitag, dem 13. Für die Musik der Moderne wurde Schönbergs Werk schicksalhaft, so groß war sein Einfluss. Für abenteuerlustige Hörer ist und bleibt es: ein Glücksfall.

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Schönberg |  Fünf Orchesterstücke op. 16 | Bildquelle: Südtirol in concert (via YouTube)

Schönberg | Fünf Orchesterstücke op. 16

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Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 13. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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