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Was heute geschah – 19. August 1881 George Enescu wird geboren

19. August 1881: George Enescu wird geboren. In Liveni, einem Dörfchen im Norden von Rumänien. Und am Anfang sieht es nicht gut aus. Acht Kinder bekommen seine Eltern, er ist das einzige, das überlebt. Dass er sehr musikalisch ist, merken die Eltern bald, und bringen ihn, noch bevor er zehn Jahre alt ist, nach Wien, vielleicht hat er ja eine Chance …

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Diese Chance bekommt Enescu. Sein Weg wird geradezu märchenhaft sein. Sofort darf er ans Konservatorium, Professor Josef Hellmesberger höchstselbst nimmt sich des Kleinen an, bringt ihm das Geigenspiel bei. Dann kommen Klavier und Komponieren dazu, ein Studium in Paris, und zwar bei Jules Massenet und Gabriel Fauré, eine große internationale Karriere als Geiger und Dirigent: 2.000 Mal tritt er weltweit auf, zusammen mit Béla Bartók und Alfred Cortot, mit Clara Haskil und David Oistrach. Ein rastloses Leben, intensiv und immer unter Strom. Dazu passen auch seine Affären. Und seine große Liebe, eine echte Prinzessin. Sie ist eine verheiratete und sehr umschwärmte Frau, auf den ersten Blick sind beide einander verfallen. Sie: umwerfend schön und kompliziert, er: umwerfend geistreich und nicht minder kompliziert. 30 Jahre lang werden sie diverse Liebschaften haben und doch immer wieder zueinander finden, dann endlich heiraten sie.

Ida Haendel spielt Enescus Violinsonate Nr. 3

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GEORGE ENESCU SONATA No. 3 Op. 25 IDA HAENDEL MISHA DACIC | Bildquelle: IdaHaendelSite (via YouTube)

GEORGE ENESCU SONATA No. 3 Op. 25 IDA HAENDEL MISHA DACIC

Unerwartete Wendungen an jeder Ecke

Als Geiger ist Enescu weltbekannt. Und als Komponist? Eigentlich noch interessanter. Seine Musik ist, wie sein Leben, ein großes Mäandern. Von Anfang an hat er aufgesaugt, was er nur kriegen konnte, jeden Kompositionsstil hat er ausprobiert, jedes Genre – und durch grenzenlose Neugier einen Stil entwickelt, der nur ein Prinzip kennt: die ständige Veränderung. Mal spätromantischer Bombast, mal spritzige Folklore, mal strenger Kontrapunkt. An jeder Ecke stößt man auf unerwartete Wendungen und überraschende Asymmetrien, aus jeder Variante entwickelt sich eine neue.

Ein Solitär

George Enescus Einfluss auf die Komponisten und Komponistinnen nach ihm ist gering. Zu sehr war er ein Solitär.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch 7:40 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 19. August 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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