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Zum Valentinstag Berühmte Klassik-Liebespaare

Das berühmteste Liebespaar der klassischen Musik waren wohl Clara und Robert Schumann. Sie führten eine produktive Beziehung, allerdings profitierte davon hauptsächlich einer. Dietrich Fischer-Dieskau und Julia Varady waren ein modernes Traumpaar - auch auf der Bühne. Und Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim teilten Musik als gemeinsame Muttersprache bis zum Ende.

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Zum Valentinstag

Berühmte Musiker-Liebespaare

Clara und Robert Schumann

Als Clara Wieck mit 19 Jahren Robert Schumann heiratet, ist sie ein internationaler Klavier-Star. Bräutigam Robert bewundert sie: "Glücklich bin ich, dass Du so schön gespielt und gefallen hast. In allen Zeitungen lese ich es." Er hat bisher keinen Erfolg als Komponist: Trotzdem stellen beide seine Musik über ihr Klavierspiel. Clara trägt die Haushaltpflichten und muss schauen, wann sie dazwischen Zeit findet fürs Üben. Robert sieht seine Ehefrau am liebsten zuhause, ihre Konzertreisen lehnt er ab.

Ein Leben für seine Musik

Ein Jahr nach der Hochzeit tritt Clara trotzdem wieder auf: Die Eheleute brauchen das Geld. Und Clara bekommt hohe Gagen gezahlt. Ihr Traum ist es, soviel zu verdienen, "dass Robert ganz der Musik leben kann und seinem Vergnügen, dass keine Sorge mehr sein schönes Künstlerleben trübt." Ihre Ehe, ihr gemeinsames Leben – beide stellen sich komplett in den Dienst von Roberts Musik. Er widmet Clara Kompositionen, sie macht seine Werke zur wichtigsten Säule in ihrem Repertoire. Auch in der Öffentlichkeit werden beide nun als Einheit wahrgenommen.

Ein Concert dieses Künstlerpaares gehört seit mehreren Jahren unter die bedeutendsten und interessantesten Erscheinungen im Leipziger Musikleben.
Allgemeine musikalische Zeitung, Leipzig, 1846

Die Verpflichtung gegenüber der Musik ihres Mannes bleibt für Clara auch nach seinem Tod bestehen. Sie wird die Herausgeberin der ersten Schumann-Gesamtausgabe und bleibt bis zu ihrem Tod die wichtigste Interpretin seiner Klavierwerke.

Julia Varady und Dietrich Fischer-Dieskau

Die Sopranistin Julia Varad und der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau standen gemeinsam über 20 Jahre auf den Opernbühnen, gaben Liederabende und gemeinsame Meisterkurse. Bei ihnen begann alles 1973 in München: Seite an Seite sangen sie damals Puccini.

Das war Schicksal eigentlich, auf der Bühne haben wir uns kennengelernt.
Julia Varady

Júlia Várady und Ehemann Dietrich Fischer-Dieskau | Bildquelle: picture-alliance/dpa Bildquelle: picture-alliance/dpa Vier Jahre später heiraten sie, ganz entgegen den Erwartungen von Fischer-Dieskau: "Ich habe nie geglaubt, dass man mit einer Sängerin überhaupt verheiratet sein könnte. Ich stellte mir dann so vor, dass Wettbewerb und Rivalität eine große Rolle spielen. Es war ganz anders bei uns." Ihre Musiker-Ehe ist geprägt von Wertschätzung, aber auch gegenseitigem Anspornen und Kritik.

Zusammen sind sie Arabella und Mandryka bei Strauss, Eva und Hans Sachs in Wagners "Meistersingern" – und sie bringen Aribert Reimanns "König Lear" zur Uraufführung: Die sängerisch wohl anspruchsvollste Oper, in der sie miteinander auf der Bühne stehen. 2012 stirbt Dietrich Fischer-Dieskau in dem gemeinsamen Haus am Starnberger See. Julia Varady verwaltet seinen Nachlass. Viele seiner Briefe hat sie der Staatsbibliothek Berlin gestiftet.

Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim

Im Dezember 1966 ruft die Cellistin Jacqueline du Pré ihre Schwester an: "Ich bin verliebt! Ich bin verliebt!" Am Abend zuvor hat sie auf einer Weihnachtsparty den Pianisten Daniel Barenboim kennengelernt.

Ich erinnere mich, dass wir uns nicht mal Guten Abend gesagt haben, sondern erst mal Brahms zusammen spielten.
Jacqueline du Pré

22 Jahre ist Jacqueline du Pré damals alt, Barenboim ist zwei Jahre älter. Zwei Wunderkinder der Musikwelt haben sich hier getroffen: schön, charismatisch und unfassbar talentiert. Bald sind sie unzertrennlich und heiraten nur ein halbes Jahr später in Israel. Sie im weißen Kostüm, das strahlende Gesicht hinter einem Schleier, er mit ernstem Lächeln im schwarzen Anzug, eine weißen Kippa auf dem Kopf.

Musik als gemeinsame Muttersprache

Zentrum ihres Ehelebens ist die Musik. Noch vor ihrer Hochzeit machen sie ihre erste gemeinsame Aufnahme. Beide spielen voller Kraft und Ausdruck, kennen weder Zaudern noch Zögern bei technischen Herausforderungen, nur eine tiefe Natürlichkeit im Umgang mit Musik: Sie scheint wie ihre gemeinsame Muttersprache, in der sie miteinander kommunizieren.

Sie war die größte natürliche Begabung, die ich je kennengelernt habe.
Daniel Barenboim über Jacqueline du Pré

Cellistin Jacqueline du Pré | Bildquelle: EMI Bildquelle: EMI Doch trotz aller Gemeinsamkeiten ergänzen sie sich auch als musikalische Partner: sie mit ihrer legendären Emotionalität, der Wildheit ihres Spiels, er als einfühlsamer, schwärmerisch-romantischer Pianist. Auch als Dirigent und Star-Solistin sind sie unschlagbar. Seite an Seite erobern sie die Bühnen der Welt. Bis Jacqueline an Multipler Sklerose erkrankt. Letztendlich kann sie das Gewicht des Bogens nicht mehr spüren - und hört auf zu spielen. Ihr letztes Konzert gibt sie 1973 unter der Leitung ihres Ehemannes.

Kommentare (2)

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Mittwoch, 14.Februar, 15:35 Uhr

Dirk Fußbahn

Da kann ich Frau Speermann nur Recht geben! Mich stört im Moment eh, daß BR-Klassik den seriösen Weg verlassen hat und anbiedernd populär sein will! Aber wollen das auch die Hörer?

Mittwoch, 14.Februar, 14:13 Uhr

Helga Speermann

Valentinstag

Daß ein Sender wie BR-Klassik so ein Brimborium um den Valentinstag macht, wundert mich! Das ist ein kommerzieller "Pseudofeiertag", den die Blumenindustrie lanciert! Das ist eher Radio Arabella-Stil ... in einem Klassiksender braucht es das nicht!

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