Fünf Wochen im Sommer mit facettenreichem Musikprogramm am Bodensee: Die 79. Bregenzer Festspiele eröffnen am 16. Juli 2025 mit George Enescus Oper "Oedipe". Ab dem Tag danach ist auch der Publikumsliebling "Freischütz" wieder auf der Seebühne zu sehen. Rund 80 Veranstaltungen sind unter der Gesamtleitung der neuen Intendantin Lilli Paasikivi geplant.
Bildquelle: Bregenzer Festspiele/ Anja Köhler
Der große Publikumsmagnet kommt zurück auf die Seebühne: Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz". Die Wiederaufnahmepremiere findet am zweiten Festspieltag statt, dem 17. Juli 2025. Die musikalische Leitung übernehmen der schwedische Dirigent Patrik Ringborg und der Deutsche Christoph Altstaedt. Inszeniert hat Philipp Stölzl.
Für Intendantin Lilli Paasikivi ist wichtig, dass die Festspiel-Produktionen alle Besucher ansprechen: Stammpublikum, Erstbesucher, ältere und jüngere Menschen. Das sei zuletzt mit der "Freischütz"-Inszenierung gelungen und gelinge hoffentlich auch im kommenden Jahr, sagte sie bei der Vorstellung des neuen Programms. Im Sommer strömten etwa 200.000 Besucher zu den ausverkauften "Freischütz"-Vorstellungen an den Bodensee.
Den "Freischütz" können Besucher im kommenden Sommer an 26 Abenden auf der Seebühne miterleben. Allein dafür stehen laut Veranstalter 175.0000 Tickets zur Verfügung. Insgesamt bieten die Festspiele für rund 80 Veranstaltungen 213.700 Tickets an.
Im kommenden Jahr wirken außerdem etwa 1.500 Personen an den Festspielen mit. Das Jahresbudget liegt bei rund 27 Millionen Euro. Zuletzt kamen mit fast zwei Dritteln die meisten Besucher aus Deutschland.
Bildquelle: PR Zur Eröffnung präsentieren die Festspiele jedoch ein anderes Werk: Goerge Enescus "Oedipe", eine "Tragédie lyrique in vier Akten und sechs Bildern". Intendantin Paasikivi lobt die Oper als "echtes Meisterwerk" mit einem farbenreichen Orchesterpart und psychologisch interessanten Rollen. Die Oper von 1936 thematisiert das Schicksal von Ödipus, der schuldlos schuldig wird, seinen Vater erschlägt und seine Mutter heiratet.
Regisseur Andreas Kriegenburg verantwortet die Bregenzer Neuproduktion, die im Festspielhaus gezeigt wird. Dirigieren wird der Finne Hannu Lintu, Chefdirigent der Finnischen Nationaloper. Die Komposition verbinde französischen Impressionismus mit rumänischer Volksmusik und überzeuge durch farbenreiche Klänge, kraftvolle Rhythmen und liedhafte Melodien, so die Festspielleitung.
Auf der Werkstattbühne zeigen die Festspiele drei Musiktheaterwerke: "Borrowed Light, "Study for Life" und "Emily – No Prisoner Be". Es geht etwa um Hingabe, Gemeinschaft, Empfindungen und die Freiheit des Geistes. Für die ersten beiden Werke arbeiten die Festspiele mit dem finnischen Choreographen Tero Saarinen zusammen. Das Werk "Emiliy – No Prisoner Be" wurde von den Festspielen eigens in Auftrag gegeben. Es wird am 14. August 2025 auf der Werkstattbühne uraufgeführt. Im Zentrum steht die Lyrik der US-amerikanischen Dichterin Emily Dickinson (1830 bis 1886). Komponist Kevin Puts, Opernsängerin Joyce DiDonato und das Trio Time for Three werfen mit Regisseurin Marie Lambert-Le Bihan einen neuen Blick auf die zuweilen provokanten, aber auch humorvollen Verse.
Für Orchesterliebhaber haben die Festspiele mehrere große Konzerte im Programm. Die Wiener Symphoniker werden unter anderem mit "Shèhérazade" von Maurice Ravel, "Prélude à l'après-midi d'un faune" von Claude Debussy und "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss zu hören sein. Das Symphonieorchester Vorarlberg wird unter anderem Gustav Mahlers 4. Symphonie und "Sieben Lieder für Gesang und Klavier" von Alma Mahler aufführen.
Sendung: "Leporello" am 21. November 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Samstag, 23.November, 09:52 Uhr
Vlad
Viva Enescu!
Thanks to the Bregenz Festival for offering a new opportunity to this almost forgotten opera by Enescu, which in recent years has been increasingly rediscovered by the public (Salzburger Festspiele, Opéra Paris, London Royal Opera House and many more).