Vor einem Konzert im Kennedy Center in Washington wurde der US-amerikanische Vizepräsident lautstark ausgebuht. Eine deutliche Reaktion auf die künstlerische Umstrukturierung durch die neue Trump-Regierung.
Bildquelle: dpa-Bildfunk/Mark Schiefelbein
Bei einem Konzert des National Symphony Orchestra am 13. März 2025 im Kennedy Center in Washington wurde JD Vance, der Vizepräsident der USA, vom anwesenden Publikum ausgebuht, wie der Guardian berichtet. Aufgrund der erhöhten Sicherheitskontrollen, die durch das Aufgebot der Staatsriege erforderlich war, konnte das Konzert erst eine knappe halbe Stunde später als geplant beginnen. Zwischen den Buhs und Zischlauten waren auch Anschuldigungen zu vernehmen, er (bzw. die amtierende Regierung unter Trump) habe diesen Ort ruiniert. Gemeint ist damit die Übernahme des Kennedy Centers, eines der wichtigsten Kulturzentren der USA, durch Trump selbst, der sich zum Vorsitzenden ernannte und etliche Vorstandmitglieder entließ. Daraufhin zog sich die weltberühmte Sopranistin Renée Fleming als Künstlerische Beraterin zurück.
Richard Grenell, der von Trump eingesetzte neue Direktor des Kennedy Centers, zeigte sich beschämt über die Reaktionen und meinte, sie seien "intolerant". Der Vizepräsident selbst, in seiner Loge am Sektglas nippend, winkte und lächelte. Musik gab es danach übrigens auch noch, ein rein russisches Programm: Neben dem Zweiten Violinkonzert von Dmitri Schostakowitsch mit Leonidas Kavakos als Solisten wurde die Suite aus "Petruschka" von Igor Strawinsky gespielt – ein Ballett, in dem es um die Puppe eines Gauklers geht, die am Ende enthauptet wird.
Sendung: "Leporello" am 14.03.2025 ab 16:05 Uhr
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