BR-KLASSIK

Inhalt

Komponist Moritz Eggert Vom Fußball inspiriert

Als Kind war Fußball nicht sein Ding: Moritz Eggert sollte immer im Tor stehen und kam nach dem Spiel mit blauen Flecken nach Hause. Inzwischen geht er gern ins Stadion und widmet dem Fußball sogar Musikstücke.

Moritz Eggert | Bildquelle: © Katharina Dubno

Bildquelle: © Katharina Dubno

Fußball sei "pseudoreligiöser Kult", sagt der Komponist Moritz Eggert. Ein Kult, den auch er selbst pflegt – und zwar im Stadion des FC Bayern.

Moritz Eggert komponiert Fußball-Oratorium für die WM 2006

Eggert komponiert sogar über Fußball. Für die Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat er Musik zusammengestellt und ein Fußball-Oratorium komponiert: "Die Tiefe des Raumes". Ein Auftragswerk der RuhrTriennale und offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms während der WM. In seinem Oratorium erzählt Moritz Eggert den Weg eines Kickers nach, der zum Fußballgott wird. Ein Spieler, ein Journalist, ein Reporter und ein Trainer treten auf.

"Ballack, du geile Schnitte"

Michael Ballack, Fußballspieler | Bildquelle: picture-alliance / Pressefoto ULMER | ULMER/Andreas Schaad Michael Ballack (hier bei einem Spiel 2004) hat den Komponisten Moritz Eggert zu einem Musikstück inspiriert. | Bildquelle: picture-alliance / Pressefoto ULMER | ULMER/Andreas Schaad Eggerts Fußball-Oratorium ist nicht sein einziges Fußballstück. Als Fan des FC Bayern München bekam er 2004 Gerüchte mit, dass Mittelfeldspieler Michael Ballack nach Spanien zum FC Barcelona wechseln wolle. Bayern-Fan Eggert las auf Michael Ballacks Website im Gästebuch die Meinungen der Fans und vertonte ihre Reaktionen. Das Resultat: "Ballack, du geile Schnitte", ein Stück für Sopran und Klavier oder Akkordeon. Der Titel stammte von einem Fanplakat, das Eggert im Fußballstadion gesehen hatte. Übrigens: Ballacks Wechsel zum FC Barcelona scheiterte, weil sich die Vereine nicht auf eine Ablösesumme einigen konnten.

Fußballballett für die Wiener Staatsoper

2007 komponierte Moritz Eggert dann seinen nächsten Fußballstreich: das Fußballballett "Am Ball" für den Wiener Opernball. Ein kleiner Vorgeschmack auf die EM im Sommer 2008 in Österreich. Wohl zum ersten Mal erklang zeitgenössische Musik beim traditionellen Wiener Staatsopernball. Das Ensemble der Wiener Staatsoper tanzte auf einer grüne Plane mit aufgemaltem Fußballfeld im Parkett ein Fußballspiel nach. Und zwar mit allem was dazugehört: das Mannschaftsfoto vor dem Spiel, Foul und ein sich auf dem Parkettrasen wälzender verletzter Spieler, mit Sanitäter, mit Schiedsrichter.

Fußballgrößen kamen 2007 zum Wiener Opernball

Zum Opernball ins Wiener Opernhaus kamen deshalb auch Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer, Hansi Müller und Otto Rehhagel. Österreichs Fußballidole Andreas Herzog und Herbert Prohaska mimten sogar die Sanitäter in Eggerts Fußballballett. Das kam nicht bei allen gut an, aber Otto Rehhagel fand's wunderbar: "Die haben ja herrlich getanzt und das erste Mal, das hat es beim Fußball kaum gegeben, wurde der Schiedsrichter auf Händen getragen."

Sendung: "Allegro" am 11. Juni 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

Mehr zum Thema

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player