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Schuberts "Schöne Müllerin" Die ersten Lieder erscheinen im Druck

Wien, 17. Februar 1824. Die ersten Lieder von Franz Schuberts "Schöner Müllerin" erscheinen im Druck. Der Liederzyklus beginnt optimistisch. Dabei ist Schubert selbst beim Komponieren in keiner guten Verfassung.

“Schubert und die schöne Müllerin”. Gemälde, 1913, von Otto Nowak | Bildquelle: picture alliance / akg-images

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Bild: “Schubert und die schöne Müllerin”. Gemälde von Otto Nowak

Worum geht es in der "Schönen Müllerin"? Einen jungen Müllerburschen zieht es in die Welt hinaus. Neugierig folgt er einem Bach, der ihn zu einer Mühle führt. Hier glaubt er Glück zu finden – und die große Liebe. Das Wandern, die Mühle, der Bach – das ist typisch für die Zeit der deutschen Romantik. Die ersten Lieder von Schuberts Zyklus klingen freudig, optimistisch. Dabei ist Schubert selbst, als er diese Stücke komponiert, in keiner guten Verfassung: "Ob ich je wieder ganz gesund werde, bezweifle ich fast", klagt er seinem Freund Franz von Schober im Sommer 1823.

Schubert ist todkrank und komponiert trotzdem

Schubert ist 26 Jahre alt und trägt den Tod bereits in sich. Wenige Monate zuvor hat er sich mit der Syphilis infiziert. Chancen auf Heilung? Nahezu keine. Schubert wird in einem Spezial-Krankenhaus in Wien behandelt. Mit Quecksilber. Vielleicht kann das den Krankheitsverlauf bremsen. Mehr nicht. Was tut Schubert? Er komponiert. "Die schöne Müllerin". Auf die Gedichte von Wilhelm Müller ist Schubert bereits Jahre zuvor gestoßen. Ursprünglich als unterhaltsames Rollenspiel unter Freunden gedacht, wird in Schuberts Liederzyklus bitterer Ernst daraus. Daran lässt die Musik keinen Zweifel. Als die leichtfertige Müllerin sich für den Jäger entscheidet, sucht der Müller den Tod im Bach.

Die "Wiener Zeitung" ist voll des Lobes

20 der 25 Gedichte vertont Schubert. Der Liederzyklus erscheint in fünf Heften. Das erste davon am 17. Februar 1824 bei Sauer & Ledesdorf. Wie die "Wiener Zeitung" verspricht, handelt es sich um ein "musikalische Kunstwerk", das mit der "Neuheit seiner Melodien … sowohl den Kunstkenner, als auch den gebildeten Musikfreund gleich einnehmend anspricht."Und daran hat sich nichts geändert. Es sind Lieder, die von Sehnsucht, Hoffnung und Schmerz erzählen und uns bis heute zutiefst berühren.

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Die Schone Mullerin, D795; Schubert. Dietrich Fischer-Dieskau, Christoph Eschenbach

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Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8:40 Uhr, um 12:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 17. Februar 2025 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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